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Rekord-Fluktuation bei deutschen CEOs

Allerdings scheint sich der deutschsprachige Raum zumindest kurzfristig auch bei diesem Thema vom internationalen Trend abzukoppeln. So erzielten CEOs, die von einem anderen Unternehmen auf den Spitzenposten wechselten, in den vergangenen drei Jahren deutlich bessere Ergebnisse als Vorstandsvorsitzende, die ihre Karriere innerhalb des Unternehmens begannen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erzielten Outsider-CEOs, die 2009 von der Unternehmensspitze ausschieden, eine durchschnittliche Aktienrendite von 8,8 Prozent. Damit liegen sie 4,3 Prozent höher als Insider-CEOs (Differenz 2008: 6 Prozent).

Die weltweit heißesten Stühle standen letztes Jahr in den Vorstandsetagen der Banken und Versicherungen. 17,2 Prozent der CEOs des Finanzsektors mussten 2009 ihren Schreibtisch räumen, ein Drittel davon (5,3 Prozent) unfreiwillig und vor Ablauf der Vertragslaufzeit. Im Vergleich dazu erwies sich der Pharma- und Healthcare-Bereich geradezu als Hort der Stabilität: Lediglich 10,3 Prozent des weltweiten Spitzenpersonals wechselten – und nur 0,6 Prozent davon gingen unfreiwillig.

Mit einer Wechselquote von 16,9 Prozent im Zehn-Jahresschnitt erwies sich der TK-Sektor als die weltweit wechselintensivste und unberechenbarste Branche: Jeder zweite dieser Abgänge erfolgte unfreiwillig vor Ablauf der eigentlichen Vertragslaufzeit.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden im vergangenen Jahr in der TK-, Energie- und Konsumgüterindustrie besonders viele neue CEOs installiert. Ihre Vorgänger bekleideten den Posten branchenübergreifend durchschnittlich 6,7 Jahre, waren beim Amtsantritt 48,9 Jahre alt und 55,7 Jahre beim Ausscheiden.

Während 2009 vor allem die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise bewältigt werden mussten, stehen nun bei den meisten Unternehmen die Themen Internationalisierung und Wachstum auf der CEO-Agenda.”Schönwetterkapitäne sind in den letzten drei Jahren von Bord gegangen. Die aktuelle, krisengestählte CEO-Generation muss nun die Balance zwischen Kosten- und Prozessoptimierung sowie wachstumsorientierter Strategieentwicklung finden”, so Eikelmann.

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Silicon-Redaktion

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