Ein Kahn voll Wissenschaft
Im Jahr 2002 schickte die Universität Bremen das ‘Geoschiff’ auf Reisen. Auf einem Binnenschiff wurde eine Ausstellung zu geowissenschaftlichen Themen gezeigt. Die Initiative Wissenschaft im Dialog unterstützte das Projekt. Die Idee kam so gut an, dass Wissenschaft im Dialog seit 2003 jedes Jahr ein Ausstellungsschiff ausrüstet.
In diesem Jahr ist die MS Wissenschaft seit dem 18. Mai unter dem Motto ‘Das Energieschiff’ unterwegs. Das umgebaute Frachtschiff hat eine interaktive Ausstellung zu Energiethemen an Bord, die sich an Besucher ab zehn Jahren wendet. Der Eintritt ist frei.
35 Exponate zeigen, welchen Beitrag die Forschung leisten kann, um die Energieversorgung sicherer, wirtschaftlicher und umweltschonender zu gestalten. Bei vielen Exponaten können die Besucher aktiv werden: Sie können Dioden zum Leuchten bringen, Motoren starten oder beobachten, wie aus Biomasse Strom wird. Die Exponate wurden von der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft sowie von DFG-geförderten Projekten und Hochschulinstituten zur Verfügung gestellt.
Die Exponate der Fraunhofer-Gesellschaft geben zum Beispiel Antworten auf Fragen wie: Kann man Autos mit Strom tanken? Lässt sich Energie aus Holzabfällen gewinnen? Wie funktioniert eine Batterie? Die Forscher stellen unter anderem eine Ladestation für Elektrofahrzeuge vor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg entwickelt hat. Elektrofahrzeuge können an der Station Strom tanken, wenn die Netzlast gering und der Anteil erneuerbarer Energien hoch ist. So lassen sich Lastspitzen vermeiden und die aus Sonne und Wind gewonnene Energie voll nutzen.
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg zeigen Wirbelschichtreaktoren, mit denen aus Biomasse Energie gewonnen wird. Damit lassen sich zum Beispiel Holzabfälle eines Sägewerks verbrennen und die Wärme zum Trocknen oder Veredeln der Produkte verwenden. Der Vorteil: Die Reststoffe werden dort verwertet, wo sie entstehen, und die Energie kann direkt an Ort und Stelle genutzt werden.