Deutschland bohrt eigene schwarze Löcher
Nicht nur im Large Hadron Collider bei Genf werden Teilchen so schnell beschleunigt, dass sich schwarze Löcher auftun. In Hamburg feierte gerade das Forschungszentrum DESY, Deutschlands größtes Beschleunigerzentrum, sein 50-jähriges Jubiläum. Rund 2500 Gäste aus aller Welt feierten.
Mit diesen Blicken in die Nanowelt kann man die Funktion von Biomolekülen oder Materialien auf atomarer Ebene erforschen – die Voraussetzung für die Entwicklung neuer Medikamente oder moderner Werkstoffe. Bestes Beispiel für den Erfolg auf diesem Gebiet ist der diesjährige Chemie-Nobelpreis der Forscherin Prof. Ada Yonath, die 18 Jahre lang eine Max-Planck-Arbeitsgruppe bei DESY leitete und hier die Struktur und Funktion des Ribosoms entschlüsselte.
Nach der Wiedervereinigung bekam DESY einen zweiten Standort in Zeuthen in Brandenburg. Hier befassen sich die Wissenschaftler insbesondere mit Astroteilchenphysik und der Entwicklung von Hochleistungsrechnern.
“Mit PETRA III und FLASH haben wir bei DESY die besten Röntgenquellen zur Untersuchung der Struktur und Funktion der Materie weltweit, und unsere Teilchenphysiker sind eine tragende Säule für die Experimente des LHC”, so der Vorsitzende des DESY-Direktoriums Helmut Dosch. “Wir sind starker Partner des Röntgenlasers European XFEL und bauen dessen 2,1 Kilometer langen supraleitenden Elektronenbeschleuniger.”