SAP im Mittelstand: Nach wie vor zu teuer
Trotz widriger Umstände hat SAP in den vergangenen zwei Jahren seine Position bei Nicht-SAP-Kunden verbessern können, zumindest was die wichtigen Einflusskriterien für Softwareentscheidungen sowie Branchen- und Mittelstandseignung angeht. Beim Preis sind sich hingegen fast alle IT-Leiter von Nicht-SAP-Kunden weiterhin einig – SAP ist teuer.
Insgesamt ein Drittel der befragten IT-Leiter von mittelständischen Nicht-SAP-Kunden im Segment von 100 bis 2000 Mitarbeitern gab an, dass die Produkte des Herstellers sowohl für die eigene Branche als auch für die eigene Unternehmensgröße geeignet oder sogar sehr geeignet sind. Dies entspricht einer Steigerung um elf Prozentpunkte im Vergleich zu einer Untersuchung, die Ende 2007 von RAAD durchgeführt wurde. Der Anteil der Unternehmen, die SAP in beiden Fällen für ungeeignet oder sehr ungeeignet halten, sank im gleichen Zeitraum sogar um 14 Prozentpunkte von 32 Prozent auf aktuell 18 Prozent. Unter den genannten Umständen ist dies sicher als Erfolg der für den Mittelstand zuständigen Abteilungen der SAP aber auch der SAP-Mittelstandspartner zu werten, die Vorort beim Kunden die Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Trotzdem liegt noch ein weiter Weg vor SAP und ihren Partnern, denn zum einen schneiden Wettbewerber der SAP im Mittelstand nicht schlechter ab als diese, wie die Befragung ebenfalls ergab. Zum anderen erachten knapp 80 Prozent der Nicht-SAP-Kunden die Leistungen der SAP, weniger durch faktisches Wissen als vielmehr durch Hörensagen, als teuer oder sehr teuer. Hier schneidet die SAP in der Wahrnehmung signifikant schlechter ab als der Wettbewerb. Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass unter den relevanten Wettbewerbern am Markt generell keine Billigheimer existieren.
Obwohl SAP vieles darangesetzt hat, den Total Cost of Ownership (TCO) zu reduzieren und in weiten Teilen vergleichbar ist mit dem direkten Wettbewerb wie Microsoft oder Infor, bleibt ‘SAP All in One’ doch wie jedes Produkt von SAP ein Premiumprodukt – und Premiumprodukte verkaufen sich nicht über den Preis, sondern im Wesentlichen über den höheren Nutzen.