Skype-Mitgründer startet ‘Tradeshift’
Nach dem überstandenen Insolvenzverfahren greift der Skype-Mitbegründer Morten Lund mit seinem neuen Unternehmen Tradeshift erneut an. Das Start-up digitalisiert mit einer kostenlosen Software Rechnungen, so dass sie nicht mehr ausgedruckt, verschickt und wieder elektronisch erfasst werden müssen.
2005 wurde Skype für 2,6 Milliarden Dollar an Ebay verkauft, 2009 musste Lund jedoch Privatinsolvenz anmelden. Sein Vermögen verlor er vor allem durch millionenschwere Investitionen in die gescheiterte Gratiszeitung ‘Nyhedsavisen’.
“Ich habe die Kosten unterschätzt, die man in der echten Welt hat, für den Druck, den Vertrieb”, sagte Lund dem Wirtschaftsmagazin impulse. “Noch einmal darf ich nicht scheitern.” Anders als in der Vergangenheit, als Lund zum Teil gleichzeitig in 80 Firmen investierte, konzentriert er sich jetzt nur noch auf zwei Projekte: Everbread, eine Suchmaschine, die Flugbuchungen vereinfachen soll, und Tradeshift.
In Deutschland startet Tradeshift im Juni. “Eigentlich ist es doch unfassbar, dass wir im Jahr 2010 noch immer Rechnungen per Post verschicken”, so Lund. Die dänische Regierung habe einen Vertrag mit Tradeshift geschlossen – sämtliche Behörden nutzen nach Angaben Lunds künftig die Software. Geld verdienen will Lund mit kostenpflichtigen Applikationen für Tradeshift.
Das nächste Mal, wenn er richtig reich ist, will er smarter mit Geld umgehen, hat sich der dänische Investor vorgenommen. Er träume davon, mit seinem Unternehmen die Welt zu verändern. “Wenn man erlebt, wie 500 Millionen Leute deine Software runterladen und benutzen, wie ich bei Skype, ist das einfach toll. Es ist eine Droge, die süchtig macht”, zeigt sich Lund einsichtig.