Dies sei notwendig, um einerseits die Rechte der Inhaber auf akzeptable Weise zu schützen und andererseits den Benutzern die größtmögliche Interoperabilität zu bieten, hieß es von Arthur D. Little. Andernfalls könnte es zu einer vollständigen Abschaffung des DRM kommen.

DRM wird seit den frühen Tagen der Veröffentlichung digitaler Inhalte eingesetzt und steht seit langem im Mittelpunkt einer kontroversen Debatte. Die komplexen proprietären DRM-Systeme bereiten Herstellern und Händlern Kopfzerbrechen bei der Integration und vereiteln, dass die Endnutzer Inhalte legal über verschiedene Geräte und Plattformen austauschen können. Die Zunahme illegaler Downloads ist sogar teilweise auf die mangelnde Flexibilität herkömmlicher DRM-Systeme zurückzuführen, da sie File-Sharing-Angebote nicht nur zur billigsten, sondern auch zur einfachsten Zugriffsmöglichkeit auf digitale Inhalte für Endnutzer macht.

Einige Akteure, unter anderem auch Apple, haben ihre DRM-Strategie bereits aufgegeben, weil die existierenden DRM-Systeme die digitale Piraterie nicht aufhalten können. Sie kennzeichnen stattdessen digitale Inhalte individuell (Watermarking). Auf diese Weise werden die Inhalte mit einzelnen Kunden verknüpft, damit eine illegale Weitergabe besser geahndet werden kann. Dieser Ansatz gibt jedoch Grund für Bedenken im Hinblick auf die mögliche Kriminalisierung von Nutzern, insbesondere im Zusammenhang mit Online-Identitätsdiebstahl. Vor diesem Hintergrund sieht Arthur D. Little drei mögliche Zukunftsszenarien für DRM:

  1. Eine zunehmende Fragmentierung der proprietären DRM-Systeme und die fortgesetzte eingeschränkte Erfüllung der Bedürfnisse der einzelnen Interessengruppen.
  2. Die schrittweise Abschaffung des DRM zugunsten anderer Content-Tracking-Methoden wie Watermarking oder Fingerprinting.
  3. Das Auftreten einer neuen Generation von DRM-Systemen, die ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Endnutzer und den Anforderungen anderer Interessensträger herstellt.

“Die gegenwärtige Situation mit dem komplexen Geflecht aus proprietären Systemen ist die schlechteste aller möglichen Varianten”, sagt Jürgen Morath, Director Central Europe der Sparte Telecommunication, Information, Media and Electronics von Arthur D. Little. “Am besten wäre es hingegen, eine Standardisierung interoperabler DRM-Technologien auf der Grundlage offener Standards wie Marlin, OMA oder DECE einzurichten. Eine zweitbeste Alternative wäre es, das digitale Rechtemanagement ganz abzuschaffen, allerdings gefährdet diese Lösung die Rechte der Verbraucher.” Der Bericht kann nach einer Registrierung aus dem Internet geladen werden.

Silicon-Redaktion

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