“Angaben zu Einsparpotenzialen durch Green IT beruhen häufig auf theoretischen Berechnungen”, sagte dena-Bereichsleiterin Annegret Agricola. “Umso wichtiger war es uns daher, anhand von Fallstudien zu zeigen, dass hohe Energieeinsparungen durch die Beschaffung energieeffizienter IT-Geräte möglich sind.”
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und die Berliner Polizei nutzen die standardmäßig geplante Ersatzbeschaffung, um alte Desktop-PCs durch moderne, energieeffiziente Geräte zu ersetzen. Im Rahmen der dena-Studien wurden die Auswirkungen des Gerätetauschs auf den Stromverbrauch untersucht. Gemessen wurden außerdem Einsparungen, die sich aus Verhaltensänderungen der Mitarbeiter ergaben, die zu energieeffizientem Nutzungsverhalten geschult wurden.
Bei der Berliner Polizei wurden die PCs durch Modelle ersetzt, die mit Unterstützung des IT-Dienstleistungszentrums Berlin beschafft wurden. Allein durch den Gerätetausch konnte der Stromverbrauch um 51 Prozent pro PC reduziert werden. Durch ein energieeffizientes Nutzerverhalten wurde der Stromverbrauch im Rahmen der Stichprobe um weitere fünf Prozent reduziert.
So wurde für die Berliner Polizei eine Gesamteinsparung von 56 Prozent ermittelt. Wenn bis 2012 alle 9000 Computer ausgetauscht sind, ergibt sich nach Angaben der dena für die Berliner Polizei so eine jährliche Stromeinsparung von rund 2,5 Millionen kWh. Dies entspreche einer Reduktion der CO2-Emissionen um 1580 Tonnen pro Jahr. Der Effekt sei besonders hoch, da etwa die Hälfte der Computer in den 145 Polizeidienststellen rund um die Uhr im Einsatz seien.
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Mogelpackung
Es ist zwar schön, dass Green-IT in aller Munde ist - weniger schön ist es, dass diesen (meist) nur am Energieverbrauch festgemacht wird.
Die Energieeinsparungen bei neuen herkömmlichen Geräten erfolgen meist (fast) ohne Leistungseinbussen - nicht so bei den viel beworbenen "Green-IT" Geräten (z.B. auf Atom Basis). Hier "erkauft" man Energieeinspaarung durch Leistungseinbussen. Da die Leistung jedoch einen direkten Eifluss auf die realistische Nutzungsdauer (wann wird der Rechner zu langsam, um damit (bei aktueller Software) zu arbeiten) hat, reduziert sich diese bei solchen Geräten um Teilweise 50%!
Warum ist das problematisch? Ein Rechner muss hergestellt und entsorgt werden. Die hierfür benötigte Energie überteigt die verbrauchte Energie während der gesammten Nutzungsdauer! Und hierbei werden noch nicht einmal die eingesetzten (und damit endgültig verbrauchten) Rohstoffe berücksichtigt.
Green IT ist eine super Sache in den meisten Aspekten (Energieeffizientes verhalten, leistungsneutrale Verbesserung der Energieeffizienz, Recycling, ...). Das "Aushängeschild" "Stromspaarcomputer" von dem auf den ersten Blick der grösste Beitrag kommt, geht jedoch nach hinten los.
Wenn (ökologische) Produktions- und Entsorgungskosten verteilt auf die Nutzungsdauer zum Ansatz kommen, ist so mancher Stromfresser ökologischer als die Green-IT ...