Hochleistungsrechner erreichen den Menschen

Supercomputing hautnah: Am 31. Mai wurde im Congress Centrum Hamburg (CCH) die 25. International Supercomputing Conference (ISC) eröffnet. Die ISC 2010 hat sich in Europa zur größten Veranstaltung über Supercomputer entwickelt.

Deshalb mutet es vor dem Hintergrund des Erfolgs der Nvidia-GPUs etwas ironisch an, dass Kirk Skaugen auf der ISC 2010 einen grafischen Koprozessor vorstellte. Der “Kings Ferry” genannte Chip mit den Abmessungen einer überdimensionalen Schokoladentafel dient als Plattform für die Softwareentwicklung und wird entsprechend mit Intels Entwicklungswerkzeugen gebündelt. Der eigentliche Prozessor für die Produktion kommt mit “Kings Corner” etwas später im Jahr.

Man kann also von einem technologischen und ausbildungstechnischen Wettrennen zwischen Intel und Nvidia sprechen, das jetzt eröffnet worden ist. Nur dass Nvidia zwar einen Vorsprung hat, Intel aber um mehrere Größenordnungen mächtiger ist. Ganz gleich, wie dieses Rennen ausgeht, so hat bereits die Konkurrenz dafür gesorgt, dass der Markt für GPUs attraktiver und innovativer geworden ist. Nvidia investiert ebenfalls jährlich fast eine Milliarde US-Dollar in Forschung und Entwicklung, um weiterhin die Nase vorne zu haben. In jedem Fall profitieren die Nutzer der Supercomputer von diesem Wettlauf, denn sie erhalten nun Hochleistungsprozessoren zu stetig fallenden Preisen.

Das quelloffene Betriebssystem Linux spielt im HPC eine überragende Rolle. Laut Klaus Gottschalk, IT Systems Architect bei IBM Deutschland, laufen alle HPC-Systeme, die auf der x86-Prozessorarchitektur – sprich: Intel und AMD – in der Regel immer mit Linux. “BlueGene gibt es nur mit Linux, und unsere HPC-Plattformen werden überwiegend mit Linux betrieben, sei es Cell, POWER7 oder x86.” Der Entwickler kann die HPC-Anwendungsschnittstellen direkt in die Entwicklungsumgebung Eclipse einklinken.