Der Mann arbeitete mehr als einen Monat am Stück in Nachtschichten, manchmal 24 Stunden ohne Pause, heißt es in dem Bericht der US-Organisation. Der Foxconn-Mutterkonzern, die taiwanische Hon Hai Precision Industry teilte mit, sie sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Tod und der Arbeit. “Wir haben uns die Angelegenheit angesehen und nichts gefunden, was den Vorwurf, dass es einen Zusammenhang mit der Arbeit gibt, bestätigt.” Man wolle nicht über die genaue Todesursache spekulieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Arbeitsbedingungen scheinen so gravierend schlecht zu sein, dass sich Mitarbeiter sogar das Leben nehmen. Seit Jahresbeginn haben sich bei dem taiwanesischen Computer- und Mobiltelefonzulieferer zehn Mitarbeiter das Leben genommen. Die Selbstmörder waren alle jung – zwischen 18 und 24 Jahren – und auch ansonsten gleichen sich die Fälle.
Immer nahmen sie sich durch einen Sprung das Leben, durch einen Sprung von einem der Häuser des Firmengeländes in der südchinesischen Provinz Shenzhen in der Nähe von Hongkong. Foxconn betreibt dort ein Firmengelände, auf dem über 300.000 Mitarbeiter arbeiten.
Viele große Konzerne wie Apple, Dell oder Hewlett-Packard lassen bei Foxconn in Südchina kostengünstig ihre neuesten Trend-Produkte fertigen. Apple-Chef Steve Jobs hatte sich auf der D8-Konferenz in Kalifornien erstmals öffentlich zu den Selbstmorden geäußert und darauf bestanden, dass Foxconn kein Ausbeuterunternehmen sei.
Seltsam erscheint nur, dass Apple den Mitarbeitern von Foxconn jetzt eine Gewinnbeteiligung in Höhe von ein bis zwei Prozent versprochen hat. Apple hatte eine Reihe von Selbstmorden und Selbstmordversuchen unter den Mitarbeitern untersucht. Dabei kam das Unternehmen offenbar zu dem Schluss, dass niedrige Löhne ein möglicher Grund für die Vorfälle gewesen sein könnten. Die ersten Zuschüsse sollen an Beschäftigte in der iPad-Produktion gehen.
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Also das ist schon echt ein Vergleich...
...zwischen Selbsmord und Tod durch Überarbeitung sind doch schon etwas unterschiedlich, finden Sie nicht ?
Und seit wann ist es denn suspekt wenn ein Unternehmen eine Gratifikation für die Mitarbeiter zahlt ? Wobei - hier Apple - es nicht mal nötig hätte. Es ist schließlich die Sache des Zulieferers...Ich will die Zustände nicht beschönigen, aber diese einseitige Berichterstattung ist schon sehr verwunderlich. Übrigens was haben denn die anderen Unternehmen in dieser Sache unternommen ? Also wer im Glashaus sitzt...
High Tech - Produkte und Arbeitsbedingungen in China
Ja, das ist eben die traurige Kehrseite der Medaille. Nicht nur die Großkonzerne sondern auch die Konsumenten hierzulande sind Nutznießer der Globalisierung und haben zumindest eine moralische Mitverantwortung für das, was bei der Herstellung der begehrten Ware so alles passiert. Juristisch gesehen ist natürlich niemand verantwortlich, oder allenfalls der böse lokale Subkontraktor, dem aber wohl auf Grund "nützlicher Zuwendungen" an die lokalen Machthaber schon nichts passieren wird.
Besonders unappetitlich wird es aber, wenn nicht wie etwa bei billigen T-Shirts nur schierer Preisdruck hinter den unmenschlichen Zuständen steckt. Die Apple - Produkte bringen eine derart üppige Marge, dass die Börse wegen der glänzenden Gewinnaussichten diesen Gadgetproduzenten an die Spitze jubelt - weit vor alle gestandenen IT-Konzerne, deren Produkte und Dienstleistungen weltweit immerhin das halbwegs vernünftige Abwickeln der wirtschaftlich relevanten Prozesse ermöglichen. Apple-Produkte mögen zwar "hip" und aufs Schärfste "angesagt" sein, die Weltwirtschaft würde aber zweifellos auch ohne sie funktionieren.
Es ist genug Profit da, um die Produktion dieser Gadgets auch unter menschenwürdigen Umständen zu ermöglichen. Wenn Steve Jobs das nicht selbst erkennt, dann sollten ihm seine Fans das irgendwie klarmachen - und sei es auch durch eine gewisse Kaufzurückhaltung. Der typische Apple-Fan hat ja üblicherweise auch nichts gegen "Fair Trade" - Kaffee einzuwenden.
Apple's Produkte sind es ja wohl auch, die bei Foxconn dieses Übermaß an Streß hervorgerufen haben - von Dell oder Sony ist nicht bekannt, dass sie in letzter Zeit besonders innovative und stark nachgefragte Produkte herausgebracht hätten. Und es möge keiner behaupten, Apple ahne nichts von den offensichtlich dramatischen Zuständen bei Foxconn ? schon aus Gründen der Qualitätssicherung weiß man dort ganz genau, wie die Ware produziert wird ...
Die Zahlen...
In Deutschland haben sich 2007 11,4 Personen pro 100.000 Einwohner selbst das Leben genommen (nachzulesen beim Statistischen Bundesamt). Hochgerechnet auf 300.000 (Anzahl der Beschäftigten laut Artikel) wären das 34,2. Angenommen, die Quote bei Foxconn bliebe stabil, wäre dort mit 20 Suiziden im laufenden Jahr zu rechnen.
Damit will ich nichts über die dortigen Arbeitsbedingungen und die Tragik solcher Vorfälle sagen, nur die Zahlen mal in einen Kontext setzen...
Das Zahlenmanipulieren ...
... will gelernt sein, wer mit allzu durchsichtigen Argumenten antritt fällt dabei leicht auf die Nase. Was soll dieser hinkende Vergleich Foxcomm - Bundesrepublik Deutschland ? Es gibt viele Gründe für Selbstmorde, wie etwa unheilbare Krankheiten, psychische Störungen und dergleichen und auch entsprechende Verteilungen auf die betroffenen Bevölkerungsgruppen. Also her mit den Zahlen über junge Deutsche der gleichen Altersgruppe, die sich vor der Einstellung in einen solchen zunächst mal attraktiven Großbetrieb sicher einer genauen Überprüfung ihrer Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit unterziehen mußten, und dann dort aus Verzweiflung über ihre Arbeit vom Dach gesprungen sind. Und wie kommen die Unglücklichen überhaupt aufs Dach, spätestens nach dem zweiten Todessprung müßten die Zugänge doch abgeschlossen worden sein ... da gibt's noch ein paar Fragen, auch wenn glühende Apple-Fans wahrscheinlich nichts von solchen Dingen wissen möchten.
...
@STZ: Sie bringen es sehr schön auf den (springenden) Punkt: Die Zahlen sind nichts wert, wenn man Hintergrund und Zusammenhänge nicht kennt.
Interpretieren kann das jeder, wie er/sie mag...
Appel-Fans? Hm, eher nicht. ;)