Dass die sächsische Landesregierung und Vertreter ihrer Parteien die geschilderten Positionen vertreten, gibt zu denken. Offenbar ist nicht viel von dem, was nicht nur bei Open-Source-Befürwortern, sondern auch bei Beobachtern dieser IT-Entwicklung längst Selbstverständlichkeit ist, in der Politik nicht angekommen. Die Vermutung liegt nahe, dass Politiker Opfer sind. Sie erliegen den Einflüsterungen der Lobby proprietärer Anbieter.
“Was sollen Konjunkturprogramme, wenn sie nicht der regionalen Wirtschaftsförderung dienen?” fragt Elmar Geese, Vorsitzender des LIVE Linux-Verbands. “Es geht nicht um eine Förderung von Open Source, sondern um eine vernünftige und erwägenswerte IT-Strategie. Entscheidend sind die Vorteile für den Beschaffer, gesamtwirtschaftliche Impulse und die Regionalität der Erlöse. Der Ist-Zustand, dass weite Teile der IT-Budgets durch Lizenzverpflichtungen gebunden sind, lässt immer weniger Handlungsspielraum zu. Zu welchen Anteilen soll Geld – und damit auch Kapital für Investitionen in Wissen – verteilt werden auf die Region, das Land, die Nation, Europa den Rest der Welt?”
In Deutschland gibt es gleich drei Branchenverbände für Open Source: den Linux-Verband (LIVE), die Linux Solutions Group (LiSoG) und die Open Source Business Foundation (OSBF). Ihre Wirkung ist, wie das Beispiel Sachsen zeigt, nichts gegen die Kraft der proprietären Anbieter und ihrer Lobbyisten. Weite Teile der Open-Source-Engagierten stehen klassischer Lobby-Tätigkeit ablehnend gegenüber, weil sie “Hinterzimmerpolitik” bedeutet, also alles andere als offen ist. Es gibt in diesem Dilemma nur eine Lösung: Die Open-Source-Seite muss sich stärker in der Politik engagieren. Das Ziel bleibt unverändert mehr Offenheit, also “Open Politics”.
Der Autor Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in München.
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Tölpel oder Lobby-Opfer
"Opfer" keinesfalls, sondern vermutlich korrupt und gekauft durch Lobbies.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, auch wenn es nur ein kleiner PKW ist, den die Ehefrau aus Versehen vor der Haustüre "findet", oder ein paar armselige Laptops mit Ursprung irgendwelcher "Zurverfügungsteller", die die Ehefrau in ihrer "Sozialarbeit" irgendwelchen karitativen Einrichtungen "schenkt".
Der Begriff Tölpel paßt wohl auf 95% deutscher Politiker, dazu gierig und machtgeil, und zu erbärmlich faul, sich mit ehrlicher Arbeit das Geld zu verdienen.
Das ist das einzige Parteienübergreifende: um sich die Taschen vollzustopfen, sind sich alle einig. Wagt ein "Neuer" dazu zu stoßen, dann wird er mit aller Macht verfemt und mit Dreck geworfen um ihn "draußen" zu halten, andernfalls man ja teilen müßte.
Und der armselige deutsche Michel katzbuckelt und kriecht am Boden herum, ein Grund, weshalb unser allgeliebter Adolf den Aufstieg schaffte und die Katastrophe helfen auslösen konnte.
Zivilcourage des Deutschen? Unbekannt!
Silicons Sillycom
Ich dachte, Silicons Sillycom ist nicht mehr. Das ist ja mal wieder ein Schenkelklopfer ohnegleichen. Und schon am Montag Morgen. Die Bundesregierung will Geld sparen, aber Sachsen kann Millionen an SW-Lizenzen bezahlen. Klar heißt FLOSS nicht kostenlos, aber ohne Einschränkung auf "etablierte Standards" setzen? Da zeigt sich wieder - die besten Possen schreibt das (politische) Leben...
Zu erbärmlich faul ...
... sind die Damen und Herren wahrlich nicht. Sie haben nur zwischen den lästigen Pflichten ihres Amtes und den zeitraubenden Nebentätigkeiten keine Zeit, sich in neue Software einzuarbeiten.
Die Aufgaben der Öffentlichen Verwaltung
Eines vorab: Der Schreiber dieser Zeilen ist kein Microsoft - Fan, leidet selbst unter den zahlreichen Mängeln der Microsoft - Produkte und hat auch nur begrenztes Verständnis für deren Preise. Trotzdem ist dem sehr gut geschriebenen Pamphlet von Ludger Schmitz entgegenzuhalten, dass es nicht zu den vorrangigen Zielen der öffentlichen Verwaltung zählt, sich in den Dienst irgendwelcher Ideologien zu stellen - und seien es auch IT-Ideologien. Der öffentliche Dienst ist dazu angehalten, die Belange der Bürger effizient und sparsam zu verwalten. Einige große Stadtverwaltungen haben ja schon versucht in den Behördenstuben Windows durch Linux zu ersetzen, aber anscheinend hat es nicht so recht geklappt. Es hilft wenig wenn zwar Lizenzgebühren gespart werden, dafür aber ein Mehrfaches für Support ausgegeben werden muß und obendrein die Service Level schlechter werden.