“Professor Scheer hat es in hervorragender Art und Weise verstanden, gleich mehrfach wissenschaftliche Stringenz und Innovation mit wirtschaftlicher Relevanz zu verbinden. Er ist damit zu einem Leitbild für eine ganze Generation gestaltungsorientiert Forschender geworden”, sagte Professor Dr. Robert Winter, Direktor des St. Gallener Instituts für Informationsmanagement. Mit dem Aris-Konzept für Geschäftsprozessmanagement hätten Scheer und die von ihm gegründete IDS Scheer AG ein grundlegend neues Verfahren für die Gestaltung betrieblicher Informationssysteme geschaffen, das international in großen und mittelständischen Unternehmen eingesetzt werde.
Scheer lehrte von 1975 bis 2006 an der Universität des Saarlandes und gründete dort eines der führenden Institute für Wirtschaftsinformatik in Deutschland. 1984 rief er die IDS Scheer AG ins Leben. 1997 gründete Scheer die IMC AG, deren Aufsichtsrat er vorsitzt. Scheer ist zudem Vizepräsident des BDI sowie Mitglied im Senat der Fraunhofer-Gesellschaft, im Senat der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech und der Forschungsunion des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft. Der passionierte Saxophonist rief 2001 die August-Wilhelm-Scheer-Stiftung für Wissenschaft und Kunst ins Leben. Sie finanziert unter anderem eine Professur für Jazz an der Hochschule für Musik Saar.
Der Preis wurde im Rahmen der Konferenz Desrist 2010 verliehen. Desrist steht für ‘Design Science Research in Information Systems’. Die Desrist-Konferenzen wurden 2006 in den USA als Gegenbewegung zur bis dahin überwiegend erklärenden Forschung von Informationssystemen ins Leben gerufen. Nach vier Konferenzen in den USA wird die Desrist in diesem Jahr erstmals in Europa ausgerichtet, vom 3. bis 5. Juni in St. Gallen. Hundert Forscher aus zwanzig Ländern nehmen teil. Vor Scheer haben mit Jay Nunamaker Jr., Salvatore March und Alan Hevner ausschließlich US-Amerikaner die Auszeichnung erhalten.
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