SAP will sich größer kaufen
Nach dem kostenintensiven Sybase-Kauf blickt SAP optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen will sogar schnell neue Wachstumsfelder beackern. Dabei könnte es auch zu “größeren Übernahmen” kommen.
SAP hat damit wohl die Krise aus dem Jahr 2009 hinter sich gelassen und könne bereits auf ein vielversprechendes erstes Quartal zurückblicken. Künftig will das Unternehmen weiter wachsen. Dennoch soll auch 2010 gespart werden. Um 675 Millionen Euro hat SAP die Kosten im Vergleich zum Vorjahr gedrückt. Weitere Stellen wolle man jedoch nicht streichen, heißt es. Vielmehr sollen sogar neue Mitarbeiter eingestellt werden.
“Wir werden da investieren, wo das Wachstumspotenzial am größten ist”, verdeutlicht es Co-CEO McDermott. Und schon 2010 will SAP den Produktumsatz zwischen 4 und 8 Prozent steigern. Als operative Marge strebt SAP einen Wert von 30 bis 31 Prozent an. Langfristig soll der auf 35 Prozent gesteigert werden. Natürlich will SAP weiterhin bei Business Intelligence und ERP-Software Marktführer bleiben. Für Wachstum sollen unter andrem junge Märkte wie Russland, China, Indien oder Brasilien sorgen, wo SAP jüngst den Umsatz mit Lizenzen verdoppeln konnte.
Nach Business Objects und Sybase zieht SAP jetzt also weitere größere Übernahmen in Erwägung. Wie werden die wohl heißen: Teradata? Open Text? Oder vielleicht gar ein CRM-Anbieter?
“Werden wir jetzt von einem organisch wachsenden zu einem zukaufenden Unternehmen”, fragte Lars Labryga für die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) auf der Hauptversammlung, wie das Handelsblatt berichtet. Diese Wandlung hat aber SAP längst durchlaufen.