Münchener Studenten entwickeln intelligente Steckdose
Studenten der TU München und der Ludwig-Maximilians-Universität haben eine Steckdose entwickelt, die angeschlossene Geräte erkennt und deren Stromverbrauch misst. Die schlaue Dose namens ‘ALVA’ erstellt außerdem Verbrauchsprofile, um Stromfressern auf die Spur zu kommen.
Ausgangspunkt für die Entwicklung der intelligenten Steckdose war eine Lehrveranstaltung zum Thema “Die Steckdose der Zukunft” des Centers for Digital Technology and Management (CDTM), einer Gemeinschaftsinstitution der beiden Münchener Universitäten. In nur sechs Tagen – gewöhnlich dauert die Entwicklung solcher Produkte mehrere Monate – konzipierten die Studierenden Prototypen und entwarfen ein Geschäftsmodell.
ALVA ermöglicht dem Nutzer, graphische Auswertungen des Energieverbrauchs seiner Geräte auf einer Internetseite einzusehen und diese mit dem Profil anderer Nutzer zu vergleichen. So kann ein Überblick über den eigenen Energieverbrauch gewonnen und das eigene Nutzungsmuster nach ökologischen und finanziellen Kriterien bewertet werden. Darüber hinaus kann ein entsprechendes System persönliche Nutzungsmuster auswerten und darauf basierend Vorschläge zum Wechsel zu einem geeigneteren Stromtarif oder zum Austausch eines besonders Strom fressenden Endgeräts unterbreiten.
Zusätzlich haben Anwender der Lösung die Möglichkeit, Endgeräte in der Wohnung von einem beliebigen Ort aus über das Internet zu überwachen sowie ein- und auszuschalten, beispielsweise von einem Laptop oder Mobiltelefon aus. Neben ökologischen und finanziellen Aspekten erhöht ALVA damit auch die Sicherheit im Haushalt.
“Das breite Spektrum der Funktionen, die ALVA in einer einzigen Lösung vereint, trifft genau den Nerv der Zeit”, zeigte sich Prof. Jörg Eberspächer überzeugt, Ordinarius für Kommunikationsnetzwerke an der Technischen Universität München und wissenschaftlicher Direktor des CDTM. Andreas Schmid, wissenschaftlicher Mitarbeiter am CDTM und ALVA-Projektbetreuer, fügt hinzu: “Transparenz im Energieverbrauch ist ein dringenderes Bedürfnis als je zuvor. Nicht nur steigende Energiepreise, sondern auch ein bewussterer Lebensstil und die wachsende Besorgnis um das Klima und die Natur wecken in den Verbrauchern ein Bedürfnis nach Übersichtlichkeit und intuitiven Handlungsoptionen.”