TDWI: Von Sandkästen, schnellem Scheitern und agilen Warenhäusern
Es gibt derzeit nur wenige Facetten der IT, die so schnell und vor allem nachhaltig wachsen wie Business Intelligence. Und das spiegelt sich auch in der aktuell noch bis zum 16. Juni in München laufenden TDWI-Veranstaltung zum Thema Data Warehousing wieder.
Die Konferenz mit einer Ausstellung ist derzeit wohl die größte unabhängige Fachtagung zu dem Thema. Über 500 Besucher zählt das zusammen mit dem Marktforschungsinstitut BARC organisierte Event in München, auf dem neben hochkarätigen Sprechern zum Thema, auch 43 Aussteller ihre Lösungen rund um BI und DW präsentieren.
Agiles Data Warehousing
“Das Business wird es Ihnen nicht glauben”, erklärt Steven Brobst von Teradata in der Keynote zur 10. TDWI-Tagung. Aber was meint er damit? Viele IT-Manager und CIOs haben seiner Ansicht nach auch heute noch das Problem, dem Business klar zu machen, dass durch den Einsatz von analytischen Lösungen die Wertschöpfung gesteigert werden kann. Setzt die Fachabteilung doch solche Technologien ein, stellt sich auch schnell ein positiver Effekt ein. Doch werden analytische Projekte nicht gepflegt, so verlieren sie über einen gewissen Zeitraum ebenfalls ihre Wirkung, erklärt Brobst.
Der Vortrag “Agile Data Warehousing with integrated Sandboxing” stößt auf reges Interesse. Quelle: Martin Schindler
Sein Lösungsansatz für dieses Problem nennt er “Agile Data Warehousing”. Das bedeutet, dass Analysen und Reports immer wieder an die Bedürfnisse der Abteilungen angepasst werden müssen. Und am besten definiert dann nicht die IT-Abteilung die neuen Abfragen und Analysen, sondern die Fachabteilungen selbst. Dafür bekommen die Fachabteilungen einen abgegrenzten Bereich, sozusagen einen Sandkasten. Und zwar nicht mit allen verfügbaren Daten, sondern mit einem statisch relevanten Sample. “Die richtigen Daten fürs Testen auszuwählen, ist eine Wissenschaft für sich”, so Brobst weiter.
3, 2, 1… Data Mart
Oliver Ratzesberger, Senior Director Architecture bei dem Online-Auktionshaus Ebay knüpfte an Brobst an. Er und sein Team haben sich mit Hilfe von Teradata für einen neuen Ansatz entschieden. Bei Ebay bekommen Fachabteilungen wie Finanzen oder Marketing Analytics sozusagen als hausinternen Services, den die Abteilungen über ein Web-Interface beantragen können. “Das kann man sich wie bei einem Supercomputer vorstellen”, erklärt Razesberger.