TDWI: Von Sandkästen, schnellem Scheitern und agilen Warenhäusern
Es gibt derzeit nur wenige Facetten der IT, die so schnell und vor allem nachhaltig wachsen wie Business Intelligence. Und das spiegelt sich auch in der aktuell noch bis zum 16. Juni in München laufenden TDWI-Veranstaltung zum Thema Data Warehousing wieder.
Dem Betreiber des Superrechners ist es im Grunde egal, wer die Rechenzeit für welche Anwendungen nutzt. Er verteilt und sorgt für eine reibungslose Infrastruktur. Und die einzelnen Fachabteilungen bei Ebay nutzen diese Möglichkeit ausgiebig für das Prototyping ihrer Analysen. Pro Monat laden Fachabteilungen 40.000 neue Projekte auf die zentrale Ebay-Infrastruktur hoch.
Neben neuen Prototypen dürfen Fachabteilungen auch ihre ‘eigenen’ Daten hochladen. Mit diesem als “agile prototypting” bezeichneten Vorgehen reduzieren die Fachabteilungen Entwicklungszeit von Monaten auf wenige Tage oder Wochen. Dann ist es auch nicht so tragisch, wenn ein Projekt nicht den gewünschten Effekt erzielt. “Fail fast” – Das schnelle, aber auch das problemlose Scheitern, ist ein Grundsatz bei Ebay, das es den rund 5000 internen Analysten bei Ebay ermöglichen soll, neue Wege auszuprobieren, ohne Angst vor Misserfolg haben zu müssen.
Und das bei recht beeindruckenden Datenmengen: Jede Sekunde werden bei Ebay im Schnitt 1 Terabyte an Daten analysiert, täglich kommen 50 Terabyte neue und inkrementelle Daten hinzu und täglich werden bei dem Online-Auktionshaus 50 Petabyte prozessiert und das nahezu in ‘Echtzeit’, wie Ratesberger erklärt.
Aber was sind die wichtigsten Trends für Business Intelligence? “Mobile Endgeräte werden zunehmend wichtig”, erklärt gegenüber silicon.de Professor Peter Chamoni, Vorsitzender des Vereins TDWI Germany. Neben neuen Technologien werden sich in den Unternehmen die organisatorische Rolle sowie die Verantwortlichkeiten bei Business Intelligence in Unternehmen ändern. Außerdem, davon ist Chamoni überzeugt, werden analytische Technologie mehr und mehr auch die Prozesse in einem Unternehmen bestimmen und regeln. Als Beispiel nannte er ein Call-Center, wo je nach Güte des Kunden entschieden wird, welchen Support der Anrufer bekommt.