Bitkom würdigt Konrad Zuse
Anlässlich des 100. Geburtstags des Computer-Erfinders Konrad Zuse hat der Bitkom von der Bundesregierung ein Umdenken in der Innovationspolitik gefordert. Zuse wurde am 22. Juni 1910 in Berlin-Wilmersdorf geboren und konstruierte 1941 den ersten programmgesteuerten Rechner der Welt.
Zur Innovationspolitik gehört aus Bitkom-Sicht auch, den Technologiestandort Deutschland im Ausland zu vermarkten. “Die Amerikaner gehen wie selbstverständlich davon aus, dass der Computer eine US-Erfindung ist. Wir müssen international wieder stärker deutlich machen, dass Deutschland mehr zu bieten hat als Oktoberfest und schnelle Autos.”
Auf Initiative des Bitkom werden ein Platz und eine Straße nach Konrad Zuse benannt. In Hannover wird der zentrale Platz auf dem Messegelände in ‘Konrad-Zuse-Platz’ getauft. “Was Berlin angeht, so hat uns überrascht, dass es dort bislang noch keine Konrad-Zuse-Straße gibt”, so Scheer. Im Bezirk Treptow-Köpenick sei man auf offene Ohren gestoßen: Die Konrad-Zuse-Straße soll am Technologiestandort Adlershof im Berliner Südosten neu entstehen. Das habe das Bezirksparlament Treptow-Köpenick beschlossen.
Der 100. Geburtstag von Konrad Zuse, der 1995 im Alter von 85 Jahren im hessischen Hünfeld starb, ist Anlass für etliche Veranstaltungen. Sonderausstellungen gibt es im Deutschen Technikmuseum in Berlin, dem Deutschen Museum in München, dem Konrad-Zuse-Museum Hünfeld, dem Konrad-Zuse-Computermuseum Hoyerswerda und dem Heinz-Nixdorf-Museumsforum Paderborn. Veranstaltungen von Fachverbänden wie der Gesellschaft für Informatik und von Universitäten im In- und Ausland ergänzen das Jubiläumsprogramm. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.zuse.de.
Konrad Zuse begann seine Arbeit an programmgesteuerten Rechenmaschinen 1934 und schloss 1935 ein Studium als Bauingenieur ab. In den Jahren 1936 bis 1938 konstruierte er in Berlin die erste mechanische Rechenmaschine der Welt, die Z1, die auf der binären Schaltungslogik basierte. 1941 folgte die Z3 als erster programmgesteuerter Rechner. Anschließend entwickelte Zuse die Programmiersprache Plankalkül. 1947 machte sich Zuse zunächst mit einem Ingenieurbüro im Allgäu selbstständig und gründete 1949 im hessischen Neukirchen die Zuse KG. Dort stieg der Computerpionier 1964 als aktiver Teilhaber aus, und das Unternehmen wurde einige Jahre später von Siemens gekauft.