Gartner: SaaS doch nicht so toll
Der IT-Markt entwickelt sich manchmal eben doch anderes als von Analysten vorhergesagt. So auch im Fall von Software as a Service (SaaS). Das IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner prognostizierte der Cloud in Bälde rosige Jahre. Jetzt rudern die Marktforscher zurück.
Internetbasierte IT-Dienstleistungen wurden noch vor wenigen Monaten zum Geschäftsmodell der Zukunft erklärt. Es stimmt zwar, dass SaaS ein zukunftsversprechendes Modell ist, allerdings entwickelt es sich langsamer als gedacht. “Software as a Service wird auch künftig eine Rolle für die Zukunft der IT spielen”, bewertet Gartner die Technologie. Eine dominierende Rolle in der IT, wie ursprünglich angenommen, werde SaaS jedoch nicht übernehmen.
Noch vor einem Jahr hieß es, dass der Markt für SaaS um knapp 22 Prozent wachsen werde. Gartner ließ damals verlauten, dass der IT-Service eine steile, schnell wachsende Karriere hinlegen werde. Bis 2013 sollte der Markt ungebremst weiter wachsen und bis dahin einen Umsatz von 16 Milliarden Dollar erreichen. In 2009 stellte SaaS lediglich 3,4 Prozent der weltweiten unternehmerischen IT-Ausgaben, was einen schmal anmutenden Zuwachs, ausgehend von 2,8 Prozent in 2008, verdeutlicht. Im Verlaufe dieses Jahres sollen etwa 8,8 Milliarden Dollar dafür ausgegeben werden.
Gartner verkündet nun, dass SaaS die großen Versprechungen der Anfangszeit bislang nicht einhalten kann. Das größte Versprechen, nur für die Nutzung einer Software zu zahlen hat sich nicht erfüllt. Gartner schätzt, dass derzeit rund 90 Prozent der SaaS-Einrichtungen nicht darauf beruhen. Saas löst auch nicht, wie angenommen alle softwarerelevanten Probleme, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen Vorteile bringen. Es bietet Einfachheit, Geschwindigkeit und verringert Aufwand.
Die Marktforscher warnen davor, dass nun auch viele negative Desktop-Beispiele Einzug in SaaS halten würden. Als Beispiel nennt Gartner die sogenannte Shelfware – also nicht verwendete Lizenz-Software, die in den Regalen der IT-Verantwortlichen verstaubt. Was früher in Form von Installation riesiger unnützer Systeme auf die eigene Hardware daherkam, wird heute von Firmen in Form von Software-Angeboten gemietet, die sie nicht gebrauchen können. Dieser Trend sei vor allem in großen Unternehmen zu beobachten, sagt der Gartner Vice President David Cearley.
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