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Ein Friedhof für digitale Spielfiguren

Doch dahinter steckt noch viel mehr. Der Online-Friedhof des Drogenreferats der Stadt Frankfurt am Main soll Anreize für den Ausstieg aus der Spielesucht schaffen. Denn viele Computerspiele, wie zum Beispiel World of Warcraft (WoW), üben eine magische Anziehungskraft auf den Spieler aus. Oftmals verlieren die Personen vollkommen den Bezug zur Realität. Nicht selten artet die Spielesucht aus in Depressionen, Angstzustände und Persönlichkeitsstörungen.


Die grünen Punkte auf der Deutschlandkarte zeigen an, wo überall einer Spielfigur der digitale Todesstoß versetzt wurde.
Screenshot: Herolymp

Im Auftrag der Mainstadt haben Studenten der Frankfurter Academy of Visual Arts (AVA) den Herolymp entworfen. Viele der jungen Studenten haben selbst Erfahrung mit Online-Rollenspielen und wissen deshalb, mit welchen Problemen Computerspieler zu kämpfen haben. Um seinen Avatar zu verewigen, muß sich ein Spieler auf Herolymp zunächst mit einigen persönlichen Daten anmelden. Ein Bild des Alter Egos, etwa ein Profilbild des WoW-Helden, kann hochgeladen werden.

In das 25.000 Euro teure Projekt wurde auch eine Suchfunktion integriert, über die sich bereits begrabende Avatare finden lassen. Angezeigt werden etwa der Nickname, der Spielname und der erreichte Level. Über eine Deutschlandkarte wird der Wohnort der Avatare abgebildet und ein mögliches Testament für die Spielfigur angezeigt. Unter dem Navigationspunkt “Beratung” verweisen die Macher von Herolymp auf einen Selbsttest mit Fragen zum Medienkonsum. Außerdem ist ein Link auf den Suchthilfeverein Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main eingebaut.

Silicon-Redaktion

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