Marketingmanager von dunkler Materie aufgefressen

Socken nach Waschgang verschwunden: Die dunkle Materie hat sie aufgesogen. Scheidung nach wenigen Monaten? Die dunkle Materie hat die Liebe gefressen. Genauso wie die streng geheimen Firmendaten in der Cloud. Auch Microsoft wurde lange synonym für die dunkle Materie gehandelt, dabei sind beim Absturz von Word nur immer ein paar unbedeutende Sätze eines Artikels oder Briefes verschwunden.

Überhaupt: Vieles von dem, was wir früher zu wissen glaubten, “gültet” heute nicht mehr. Erinnern Sie sich noch, wie Ihnen in der Schule beigebracht wurde, dass das Trinken von destilliertem Wasser unweigerlich zum Tode führt? Zellosmose und so. Man zerbombt sich quasi innerlich, warnte unser Physiklehrer Press. Ganz schön gruselig, was? Leider vollkommener Quatsch.

Genauso wie damals, als uns unser Biolehrer Herr Steinberger in den nahen Wald führte und erklärte: “Das alles gibt es nicht mehr in 20 Jahren!” Es waren die 80er Jahre und Waldsterben schwer angesagt. “Nun geht nach Hause und weint!” Was wir auch getan haben. Ich habe mir daraufhin, folgsam wie ich war, sogar die Single “Karl der Käfer” von der Gruppe Gänsehaut gekauft. Da musste ich noch viel mehr weinen und meine Mama war ganz gerührt, dass sie so einen feinfühligen Sohn hat. Dabei war der Song einfach nur so schlecht. Und so dämlich.

So dämlich, wie die aktuellen Lebenslügen unserer Generation. Der Zeitgeist schwört Stein und Bein, dass es draußen wärmer wird, wir praktisch schon am verglühen, versteppen und verdursten sind. Und was tun wir? Ersaufen tun wir! Das ist dem seit zwei Jahren in Bayern übliche vergleichsweise saukalte Dauerregen geschuldet. Und der ist noch nicht mal sauer, so wie es Herr Steinberger versprochen hat. Hätte das Dressing für den Salat gespart. Überhaupt hat man uns vieles versprochen, die Malaria beispielsweise! Und was haben wir bekommen? Schwimmhäute!

Ist aber wie immer egal, denn wir werden alle sterben! Für diejenigen unter uns, die weiter denken, ist das keine Überraschung. Dennoch ist die Liste der möglichen Todesarten lang und muss täglich neu im Boulevard hergebetet werden. Atomkrieg ist gerade weniger en vogue, kommt aber bald wieder. Wie überhaupt das Verbruzzeln durch einen GAU ein Dauerbrenner ist und nicht an Strahlkraft verlieren mag. Liegt an der langen Halbwertzeit.

Richtig chic ist auch besagte Klimakatastrophe, wobei hier die Fronten zwischen Sonnenfleckenjüngern, Kälteschockern und Wüstenfüchsen verlaufen. Hauptsache: Wetterumschwung.

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Silicon-Redaktion

View Comments

  • Danke!
    Sehr geehrter Herr Müller,

    ich möchte Ihnen auf diesem Wege für diesen Artikel danken! Es ist gar so, als ob Sie mir aus dem Herzen gesprochen hätten!

  • Ich vermisse etwas....
    Netter Artikel, ziemlich auf den Punkt.

    Leider vermisse ich bei Ihnen etwas den Optimismus, der aus Herrn Killers Artikeln sprach. Einfach nur alles schlechtreden ist leicht.

    So wurde aus einer eigentlich gelungenen Glosse leider nur ein müdes Pamphlet gegen alles was da ist (obwohl ich bei der qualitativen Einordnung mit Ihnen konform gehe).

    Ich habe das Vergnügen, Ihre Arbeit schon etwas länger verfolgen zu können, deshalb weiß ich: Das können Sie doch sicher besser.

    Also "Auf auf", etwas Mut und ein fröhliches Lied gepfiffen und die Welt nicht mehr ganz so bierernst durch die Porschebrille gesehen. Übrigens fand ich Schulterpolster und Schlaghosen total funny :-)

  • Wie jetzt?
    Hallo Herr Humer,

    merci, allerdings: ich verbiesteter als Killer? Da müssen Sie was falsch verstanden haben... Genau wie das mit dem Bierernst.

    :) Bussi aufs Bauchi - bester Gruß: dm

    PS.: Und überhaupt fahr ich BMW!

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