Was auf den ersten Blick nahezu unmöglich scheint, erklärt sich bei einem Blick auf das, was Diekmann da genau gemacht hat. Diekmann hatte im Oktober vergangenen Jahres einen viel beachteten Blog gestartet: “100 Tage im Leben eines Chefredakteurs”.
Als er im Januar drei Tage in Marokko war, bloggt er auch von dort aus kräftig und lud jede Menge Videos hoch. Im Ausland große Datenmengen per Mobilfunk verschicken plus Surfen im Internet per deutschen Handyvertrag – am Ende schickte die Deutsche Telekom eine Rechnung über 42.000 Euro.
“Die Höhe hat mich natürlich umgehauen”, sagte Diekmann jetzt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Als kurz darauf Telekom-Chef Rene Obermann bei einer Management-Tagung des Springer-Verlags zu Gast war, habe gefragt, wie denn eine solche Summe zustande kommen könne.
Obermann wiegelte ab: Er kenne den Fall nicht und könne deshalb nichts Genaues dazu sagen. Diekmann dürfe ihm aber gerne die Rechnung schicken, die er an das hausinterne Beschwerdemanagement weiterleiten werde. Er wisse aber nicht, ob man Diekmann dort entgegenkommen könne.
So oder so muss der Bild-Chefredakteur seinen Roaming-Leichtsinn jedoch nicht selbst bezahlen. Der Springer-Verlag habe die vollen Kosten übernommen. Für alle anderen Mobilfunk-Junkies heißt es dagegen auch in dieser Mobilfunk-Saison: Erst denken, dann senden.
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