Neben den wichtigsten Rechenanlagen Zuses besitzt das Deutsche Museum seit einigen Jahren auch seinen umfangreichen schriftlichen Nachlass. Trotz erheblicher Verluste im Zweiten Weltkrieg haben sich darin zentrale Dokumente zu den vielfältigen Aktivitäten Zuses erhalten.
“Dokumente und Zeichnungen erläutern seine ersten Rechner und die Wirken als Unternehmer nach dem Krieg”, erläutert Dr. Wilhelm Füßl, Leiter des Archivs des Deutschen Museums, das Konzept der Ausstellung. “Aber auch seine Stellung im Nationalsozialismus wird kritisch untersucht.”
In anderen Dokumenten tritt sein Privatleben in den Vordergrund, so in den Zeichnungen und Zeugnissen, die Zuse als Schüler anfertigte, oder durch ein Blatt, auf dem er in den Nachkriegsjahren den Gesundheitszustand seiner Kinder festhielt.
Ausgestellt wird unter anderem das Zeugnis des Reform-Realgymnasiums Hoyerswerda vom 12. März 1925. Zuses Zensuren fielen unterschiedlich aus: Die Lehrer benoteten den Fünfzehnjährigen in den meisten Fächern mit ‘gut’ oder ‘befriedigend’, in Freihandzeichnen sogar mit ‘sehr gut’, während sie seine Leistungen in Turnen und Schreiben mit ‘mangelhaft’ bewerteten. Vom Singen war Zuse sogar befreit.
Seine Arbeit an programmgesteuerten Rechenmaschinen begann Zuse 1934 und schloss 1935 ein Studium als Bauingenieur ab. In den Jahren 1936 bis 1938 konstruierte er in Berlin die erste mechanische Rechenmaschine, die auf der binären Schaltungslogik basierte – die Z1. 1941 folgte die Z3 als erster programmgesteuerter Rechner.
Anschließend entwickelte Zuse die Programmiersprache Plankalkül. 1947 machte sich Zuse zunächst mit einem Ingenieurbüro im Allgäu selbstständig und gründete 1949 im hessischen Neukirchen die Zuse KG. Dort stieg der Computerpionier 1964 als aktiver Teilhaber aus, und das Unternehmen wurde einige Jahre später von Siemens gekauft.
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Zeugnis Konrad Zuse
ein schöner Artikel;
Wen es interssiert, und wer mit dem Lesen Probleme hat: Der Beruf des Vaters wird im Zeugnis als "Oberpostmeister" angegeben.