Vom 28. Juni bis 2. Juli findet in Luzern, Schweiz, die neunte ACTA-Verhandlungsrunde statt. Diesen Termin nehmen die Piratenparteien zum Anlass, um gegen das Abkommen zu protestieren. Mit Aktionen, unter anderem in Australien, Österreich, Deutschland, Mexiko und der Schweiz, wollen die Parteien über das Abkommen informieren. In Deutschland finden unter anderem in Berlin, Düsseldorf und München Aktionen statt.


Bild: Piratenpartei

Die Piratenpartei Deutschland fordert die Offenlegung der Verhandlungsunterlagen sowie eine Überprüfung des bisherigen Vertragsentwurfs. Dieser habe zahlreiche Bedenken aufgeworfen, vor allem in Bezug auf eine freiheitliche Nutzung des Internets. Die Partei fordert zudem, parlamentarische Kontrollstrukturen einzubinden, die die Verhandlungspartner bis dato gezielt umgangen hätten.

“Angeblich richtet sich das Abkommen gegen den Verkauf gefälschter Produkte”, so Stephan Urbach, ACTA-Beauftragter der Piratenpartei Deutschland. “Die bereits veröffentlichten Dokumente zeigen aber, dass es sich um einen weiteren Versuch der Verwertungsindustrie handelt, die Rechte der Verbraucher massiv einzuschränken und Inhalte im Internet aufgrund wirtschaftlicher Interessen zu kontrollieren. Hier wird den Lobbies jeder Wunsch von den Lippen abgelesen.”

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

View Comments

  • ACTA will Provider für illegale Inhalte zu bestrafen
    Einen Provider für illegale Inhalte bestrafen zu wollen, die irgendwelche User über bereit gestellten Verkehrswege verbreiten, ist gerade so, als würde gefordert, Gemeinden, Städte oder Länder in Haftung zu nehmen, wenn über die in deren Verantwortung liegenden Straßen und Autobahnen von kriminellen Subjekten illegale Inhalte (Diebesgut, Waffen, Entführungsopfer, Schmuggelware, etc.) transportiert würden.

    Diese Forderung zeugt entweder von mangelnder Klarheit im Verständnis der Sachverhalte, oder von ganz anderen, hintergründigen Absichten.

    Wer virtuelle oder reale, aber in jedem Falle öffentlich zugängliche Verkehrswege dazu missbraucht, um illegale Inhalte zu transportieren, ist erstrangige Mandantschaft für effiziente Polizeiarbeit. Ermitteln, stellen, verurteilen, bestrafen. Nur so gehört es sich für eine freiheitlich orientierte Gesellschaft.

    Das Nachdenken über die Mitschuld von Providern ist ebenso unsinnig wie das Nachdenken über die Mitschuld von Straßenbau betreibende Kommunen.
    Das zu lösende Problem ist politischer Natur.
    Es bedarf ganz einfach glasklarer gesetzlichen Richtlinien und internationale Vereinbarungen, damit in diesen Fällen effiziente Polizeiarbeit und Gerichtsbarkeit möglich wird, denn ss gilt, die Täter zu ermitteln und dingfest zu machen, die sich der freiheitlichen Einrichtungen bedienen, um ihren illegalen Geschäften nachzugehen.

Recent Posts

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

6 Stunden ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

7 Stunden ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

1 Tag ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

1 Tag ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

1 Tag ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

2 Tagen ago