Der Schachzug im Frühjahr war durchaus clever: Durch die Umleitung lag es in der Hand Chinas Freiheitsrechte einzuschränken. Google selbst zensierte nicht mehr, stattdessen musste die chinesische Blockadeinfrastruktur, “große Firewall” genannt, den Datenverkehr bei ungeliebten Suchbegriffen auf dem Transitweg wegfiltern. Der Internet-Riese selbst war dagegen aus dem Schneider.
Zudem schloss Google demonstrativ seine Büros in China und konnte sich Sympathien aus der ganzen Welt sicher sein. Doch so einfach ließ sich China, wie sich jetzt herausstellt, nicht ausbooten. Das Land drohte Google damit zum 30. Juni 2010 die Geschäftslizenz zu entziehen. Diesem Druck beugte sich der Internetkonzern.
Wer künftig Google China nutzt wird wieder auf einen chinesischen Seite landen und nicht innerhalb von Googles Hongkong-Angebot. Eine Hintertür hat Google aber doch eingebaut. Die neue chinesische Seite wird einen deutlich sichtbaren Link zum Service in Hongkong zeigen. Es wird dem Nutzer also relativ leicht gemacht auf eine unzensierte Websuche zu wechseln. Die Veränderung soll in den nächsten Tagen umgesetzt werden.
Google kann sich den völligen Bruch mit China nicht leisten. Der boomende chinesische Markt ist äußerst lukrativ und der US-Konzern versucht seit Jahren die dort dominierende Websuche Baidu zu verdrängen.
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