Am optimistischsten sind Softwarehäuser und IT-Dienstleister. Aber auch die zuletzt gebeutelten Anbieter von Kommunikationstechnik erwarten zu 62 Prozent steigende Erlöse. “Wir rechnen für 2010 mit einem positiven Geschäftsverlauf, die Nachfrage wird weiter steigen”, kommentiert Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer die neuen Zahlen. 69 Prozent der Unternehmen melden bereits für das zweite Quartal steigende Zahlen.
Der Bitkom-Index zur Lage der ITK-Branche machte im zweiten Quartal einen erneuten Sprung um 13 Punkte auf 48 Punkte und liegt nunmehr wieder deutlich über Vor-Krisen-Niveau. Ende 2009 lag er noch bei minus 6 Punkten. Bitkom rechnet für die ITK-Branche in diesem Jahr mit Umsätzen von 140 Milliarden Euro.
Aufgrund der positiven Geschäftsaussichten planten viele Unternehmen Neueinstellungen: 53 Prozent der Firmen wollen laut Bitkom ihr Personal im laufenden Jahr verstärken, das entspricht auch dem Ergebnis einer kürzlich durchgeführten silicon.de CIO Jury. 30 Prozent möchten es auf dem aktuellen Niveau halten, lediglich 17 Prozent rechnen mit Stellenkürzungen.
“Neue Mitarbeiter werden – parallel zum Marktwachstum – vor allem in den Bereichen Software und IT-Services gesucht”, erläutert Bitkom-Präsident Scheer. Derzeit gibt es mehr als 20.000 offene Stellen für ITK-Spezialisten. Jedes dritte Unternehmen gibt an, dass der Expertenmangel seine Geschäftstätigkeit bremst.
Inzwischen hat sich die ITK-Branche auf den vorderen Plätzen innerhalb der deutschen Industrie etabliert. Im Vergleich mit dem Maschinenbau, der Automobil-, Elektro- und chemischen Industrie sowie der Ernährungswirtschaft steht die ITK-Branche auf Platz 1 bei der Bruttowertschöpfung. In Sachen Arbeitsplätze belegt die ITK-Branche den 2. Platz nach dem Maschinenbau – mit 846.000 Beschäftigten im Jahr 2009. “Unser junger Wirtschaftszweig hat in kürzester Zeit herausragende Bedeutung gewonnen”, kommentiert Scheer. In den kommenden Jahren müssten wichtige Infrastrukturen durch IT intelligent gemacht werden: Verkehrssystem, Energie- und Behördennetze sowie das Gesundheits- und Bildungssystem.
Beim Bitkom-Branchenbarometer werden ITK-Unternehmen quartalsweise nach dem Geschäftsverlauf und ihren Erwartungen befragt. Der Index errechnet sich aus dem Saldo der positiven und negativen Umsatzerwartungen für das jeweils laufende Quartal.
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