Widenius hat offenbar Zweifel an dem formalen Genehmigungsverfahren der Kartellbehörde in Brüssel durch die EU und hat daher eine Klage gegen die Kommission eingereicht, wie US-Medien berichten. Der Antrag soll am Freitag, den 02.07.2010 beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg eingegangen sein. Auf dem Suchportal des Gerichts jedoch ist der Fall noch nicht verzeichnet.
Monty Widenius, hatte bereits vor der Genehmigung der Übernahme durch die EU-Behörden mit verschiedenen Aktionen wie zum Beispiel Help MySQL auf sich aufmerksam gemacht. Aber ohne Erfolg. Zunächst hatten die USA und schließlich Brüssel den Deal genehmigt. Widenius hatte angekündigt, nun bei den russischen Behörden auf eine Sperre der Übernahme hinarbeiten zu wollen.
Die Wettbewerbskommission hatte am 27. Januar den Deal genehmigt und gab damit auch die Übernahme der quelloffenen Datenbank MySQL durch Oracle frei. Zuvor war MySQL von Sun Microsystems übernommen worden.
An der Entscheidung der Kommission wird Widenius mit seiner Klage wohl nichts mehr ändern können. Dennoch könnte durch eine gesonderte Untersuchung des Genehmigungsprozesses die Frage nach mangelnder Transparenz aufgeworfen werden.
Schließlich war die Position der EU in dieser Übernahme alles andere als stringent. Zunächst hatten die Brüsseler Wettbewerbshüter die Übernahme mit einer zeitintensiven Überprüfung verzögert. Diese Prüfung sollte die Frage klären, ob Oracle mit dem MySQL-Kauf den freien Wettbewerb nachhaltig beeinträchtige. Mit einigen freiwilligen Zusagen aber konnte Oracle die Kommission schließlich umstimmen.
Bislang liegt von beteiligten Gruppen kein Kommentar vor.
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