Hü-Hott-ELENA: Verbessern ja, stoppen nein
ELENA – richtig angepackt – könnte alleine den Unternehmen jährlich bis zu 85 Millionen Euro sparen, davon ist der IT-Branchenverband Bitkom überzeugt und warnt jetzt öffentlich vor einem Stopp des elektronischen Einkommensnachweises.
Wie Brüderle gegenüber dem Handelsblatt erklärte seien es neben dem Kostenaspekt auch datenschutzrechtliche Bedenken, die zu einer möglichen Aussetzung führen könnten. Das Wirtschaftsministerium wolle nun prüfen, wie hoch die Einsparungen tatsächlich sein können und vor allem in wie weit der Mittelstand durch das Verfahren entlastet werde.
Solche Untersuchungen sollten eigentlich am Anfang eines Projektes stehen und nicht erst während der Einführungsphase. So war die Einführung von ELENA von Beginn an eine Zitterpartie und die Informationspolitik der Bundesregierung war derart oberflächlich, dass sich die Hersteller von Lohnbuchhaltungssystemen zu einer Art Selbsthilfegruppe zusammenschließen mussten. Der Implementierungsaufwand von ELENA war gerade für die Software-Industrie erheblich. Kleinere Hersteller sollen sogar an dieser Aufgabe gescheitert sein und mussten Insolvenz anmelden. Sollte ELENA tatsächlich ausgesetzt werden, wäre alles umsonst gewesen. Der Bitkom wittert bei ELENA gar eine zweite Gesundheitskarte, ein Projekt, das ebenfalls mehrmals verschoben wurde, und das jetzt ohne großen Ehrgeiz mitgeschleppt werde.