Hü-Hott-ELENA: Verbessern ja, stoppen nein

Wie Brüderle gegenüber dem Handelsblatt erklärte seien es neben dem Kostenaspekt auch datenschutzrechtliche Bedenken, die zu einer möglichen Aussetzung führen könnten. Das Wirtschaftsministerium wolle nun prüfen, wie hoch die Einsparungen tatsächlich sein können und vor allem in wie weit der Mittelstand durch das Verfahren entlastet werde.

Solche Untersuchungen sollten eigentlich am Anfang eines Projektes stehen und nicht erst während der Einführungsphase. So war die Einführung von ELENA von Beginn an eine Zitterpartie und die Informationspolitik der Bundesregierung war derart oberflächlich, dass sich die Hersteller von Lohnbuchhaltungssystemen zu einer Art Selbsthilfegruppe zusammenschließen mussten. Der Implementierungsaufwand von ELENA war gerade für die Software-Industrie erheblich. Kleinere Hersteller sollen sogar an dieser Aufgabe gescheitert sein und mussten Insolvenz anmelden. Sollte ELENA tatsächlich ausgesetzt werden, wäre alles umsonst gewesen. Der Bitkom wittert bei ELENA gar eine zweite Gesundheitskarte, ein Projekt, das ebenfalls mehrmals verschoben wurde, und das jetzt ohne großen Ehrgeiz mitgeschleppt werde.

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Silicon-Redaktion

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  • Welche Absurditäten, Herr Scheer!
    Es gibt in der westlichen Politik ein übles Krebsgeschwür namens Lobbyisten.
    Es geht doch nur um das große Kasse machen, bei denen die Einführungskosten ein vielfaches der angeblichen Einsparungen von 85 Millionen Euro ausmachen.
    Payback über 15 Jahre?
    Die daraus Vorteil Ziehenden sind die Großkonzerne, Klein- und Mittelbetriebe stellt es vor schier unüberwindbare Hürden. Organisatorisch als auch finanziell. Neben der perfiden Ausschnüffelei des einzelnen Arbeitnehmers.
    Die heutigen Gebilde sind doch krank. Schon allein diese Denke. Und eine Datensammlung für eine neue Stasi durch die Hintertür brauchen wir auch nicht.

  • Elena hätte nie
    in Produktion gehen dürfen.
    Diese absurde Datensammlung über jeden Staatsbürger geht einfach zu weit.
    Und wir haben alle lernen dürfen: Missbrauch ist niemals ausgeschlossen, sondern die Regel.
    Also: sofort diesen Unsinn beenden.
    Sonst wird es außer dem gläsernen abhängig Beschäftigten, denn nur den trifft es, nur Milliarden, ohne Begrenzung nach oben wie wir alle wissen, an Steuergeldern kosten.Von diesen Geschäftsmodellen haben wir schon genug laufen, wie z.B. Gesundheitskarte u.a.m.
    Welch eine Ironie, wir bezahlen dafür unser komplettes Privatleben (inkl.Einkünfte) zu veröffentlichen.
    Schluß damit.
    MfG
    Gerhard

  • Wir haben ELENA bereits ad acta gelegt.
    Eine Kosteneinsparung für unseren mittelständischen Betrieb habe ich bisher nicht feststellen können. Im Gegenteil. Ich habe die Anweisung gegeben, die Meldungen an ELENA zu vergessen, nun warte ich auf das angeblich angekündigte Bussgeld. Dann könnte ich endlich "als Betroffener" vor die Gerichte ziehen und diese unsinnige Verwaltungsanordnung hinterfragen. Denn es ist unzulässig, ein Verfahren um des Verfahrens willen durchzuziehen, wenn dadurch Belastungen entstehen, die unverhältnismäßig abgewälzt werden. Die Klein- und Mittelbetrieb zahlen nur drauf - aber wir tragen die Wirtschaft, "liebe" Politiker. Und wir tragen Euch !! Damit Ihr das von uns und unseren Mitarbeitern erwirtschaftete Volksvermögen den zu rettenden Grosskonzernen nachwerfen könnt. Glauben Sie eigentlich, das könnten Sie ewig so machen????

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