Ein Jahr lang HD-Video aufnehmen?

Neben Consumer-Geräten und Business-PC setzt HP auch auf den Einsatz dieses ‘Non-volatile Random Access Memory’ (NVRAM) im Rechenzentrum. Denn mit dem NVRAM lässt sich – derzeit noch theoretisch –, auf einem Quadratzentimeter eine Speicherdichte von einem Terabit realisieren.

“Man kann also die Daten da speichern, wo sie gebraucht werden, und muss sie nicht mehr von irgendwelchen Platten holen, was natürlich Zeit kostet”, erklärte Williams im Gespräch mit silicon.de. Und natürlich hat das Ganze einen Sicherheitsaspekt, denn auch bei einem Stromausfall im Rechenzentrum blieben aktuelle Daten zum größten Teil im Speicher erhalten.

Das Produkt, mit dem HP in etwa 36 Monaten auf den Markt kommen will, wird bei seiner Markteinführung etwa 20 Gigabyte auf dem Quadratzentimeter speichern können. Bei der Schreibgeschwindigkeit unterbietet der Memristor die Festplatte wie auch einen Flash-Speicher, ist aber dennoch langsamer als ein DRAM. Diesen Nachteil macht der Memristor jedoch mit minimalem Energieverbrauch wieder wett.

In der Industrie forschen auch andere Unternehmen an vergleichbaren Speicher-Alternativen, doch kein anderer Hersteller am Markt als HP, so erklärt Williams, würde tatsächlich dem Prinzip des Memristors, den der Berkeley-Professor Leon Chua 1971 zum ersten Mal in einem Paper mathematisch nachgewiesen hatte, nahe kommen. Der Memristor ist neben Induktor, Kondensator und Widerstand die vierte Kernkomponente elektronischer Schaltungen. Williams: “Der Memristor besitzt Eigenschaften, die man auch durch die Kombination der anderen Elemente nicht erreichen kann.”

Und obwohl der Memristor, der im Wesentlichen aus gekreuzten Kupferdrähten und Titaniumoxid besteht, mit Standard-Ausrüstung vergleichsweise einfach und günstig herzustellen ist, wolle HP die Technologie nur lizenzieren und nicht selbst herstellen.

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Silicon-Redaktion

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