Schlammschlacht um Siemenstochter Gigaset
Anzeige wegen Untreue, Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und offene Rechnungen, so lässt sich die Auseinandersetzung zwischen Siemens und der Beteiligungsgesellschaft Arques um das Unternehmen Gigaset Communications beschreiben.
Siemens hatte Gigaset 2008 an Arques verkauft, sich aber noch ein Fünftel des Unternehmens gesichert. Seit einer Umstrukturierung, die auch mit Entlassungen verbunden war, haben die operativen Geschäfte eine vielversprechende Entwicklung durlaufen. Nach wie vor aber streitet Siemens mit Arques, das auch zwei Jahre nach Vertragsabschluss die Kaufsumme noch nicht an Siemens überwiesen hat.
Ursprünglich hatte Siemens Arques eine Call-Option eingeräumt, die noch bis zum Herbst besteht. Arques sollte damit für einen symbolischen Preis von 5000 Euro das verbliebene Siemens-Fünftel bei Gigaset übernehmen können.
Doch aufgrund der ausbleibenden Zahlung sieht man jetzt in München keine Veranlassung mehr, diesem Vertragspunkt nachzukommen. Aus dem Konzern heißt es dazu: “Die bis heute positive Entwicklung der Gigaset-Sparte wird die Siemens AG weiterhin aktiv begleiten. Hierzu ist das Unternehmen zurzeit mit dem Mehrheitseigner in konstruktiven Gesprächen.”
Neben der Zivilklage läuft zudem ein Schiedsgerichtsverfahren gegen Arques. Außerdem kursieren Gerüchte, dass auch der Verkauf von Gigaset an einen anderen Investor geplant sei. Es solle bereits mehrere Interessenten geben.