Weg frei für IDS-Software AG
Bei der Hauptversammlung der IDS Scheer haben die Aktionäre der Fusion mit der Software AG aus Darmstadt zugestimmt.
Die Fusion ist inzwischen schon so weit fortgeschritten, dass die IDS-Scheer-Aktionäre eigentlich gar keine andere Wahl haben, als der Integration in die Software AG endgültig abzunicken. Dennoch stimmten nur 92 Prozent der Aktionäre für den Merger.
Viele Kleinanleger, die derzeit noch etwa 8 Prozent der IDS-Scheer-Papiere halten, hatten in einer hitzigen Debatte mit dem Vorstand versucht, einen besseren Kurs für den Umtausch ihrer IDS-Scheer-Aktien in Software-AG-Aktien auszuhandeln, der seit Mai angeboten wird. Für 33 IDS-Scheer-Aktien soll ein Anteilseigner vier Software-AG-Papiere erhalten.
Vorstandsvorsitzender von IDS Scheer wird nach vollzogener Integration des Unternehmens in die Software AG nicht mehr gebraucht und tritt ab. Quelle: IDS-Scheer
Anlegervereinigungen halten einen Kurs von vier zu eins für fair und kündigen gerichtliche Schritte an. Eine IDS-Scheer-Aktie wird derzeit mit knapp 16 Euro gehandelt. Der Kurs für einen Software-AG-Anteil liegt aktuell bei knapp 89 Euro. Neben unzufriedenen Kleinanlegern, hat zwischenzeitlich auch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wegen Insiderhandels ermittelt.
Die Zustimmung zur Einbettung von IDS Scheer nannten beide Unternehmen einen “wichtigen Schritt bei der Integration”. Seit gut einem Jahr wird dieser Zusammenschluss vorangetrieben. Die Fusion der Nummer zwei und Nummer drei des Deutschen Software-Marktes nahm ihren Anfang, als der Unternehmensgründer August-Wilhelm Scheer sein Aktien an die Software AG verkauft hatte.
Geplant ist, dass die Marke IDS Scheer schon bald vom Markt verschwinden wird und das Unternehmen vollständig unter den Mantel der Software AG kommt. Wie bereits angekündigt, wird auch der Vorstandsvorsitzende Peter Gérard nach der Hauptversammlung von seinem Posten zurücktreten. IDS Scheer hat vor allem bei der Analyse von Geschäftsprozessen Stärken. Die Software AG hält bei Infrastruktur-Software für Unternehmen eine starke Position am Markt. Das neue Unternehmen hat etwa 6000 Mitarbeiter.