Kurz nach der Jahrtausendwende war die Internetblase noch nicht geplatzt und das Geld saß locker – hinzu kamen Analysten, die dem Markt für Internet Appliances rapide Wachstumszahlen prophezeiten. Die Hersteller stürzten sich kopfüber in die vermeintliche Goldgrube und holten sich dort die Dotcom-üblichen blauen Flecken. Doch nicht zuletzt dank iPad und Kindle hat die Vision überlebt.
Das Apple-Gadget beweist ebenso wie Amazons E-Book-Reader, aktuelle Spielkonsolen oder Fernseher mit Netzanbindung, dass es inzwischen einen Markt gibt für solche Geräte. Geräte, die einfacher gestrickt sind wie ein PC und sich vornehmlich für einen bestimmten Zweck mit dem Internet verbinden.
Jenseits dieser “modernen Interpretation” des Themas Internet Appliance, gibt es auch im Jahr 2010 einige Hersteller, die die Tradition der Geräteklasse direkt fortsetzen. Der US-Hersteller Chumby zum Beispiel bietet einen Radiowecker-ähnliche Würfel an, der auf eine Reihe von individuell wählbaren Webseiten zugreift und tatsächlich auch als Wecker eingesetzt werden kann. HP verbindet die Idee derweil mit einem leistungsfähigen, digitalen Bilderrahmen.
Solche Gadgets sind oft schon ab rund 100 Dollar zu haben. Preise, die die Hersteller vor zehn Jahren beim besten Willen nicht realisieren konnten. Auch das ein Grund, warum die meisten Internet Appliances nach ein paar Monaten wieder vom Markt genommen wurden.
Hinzu kam, dass fast kein Privathaushalt – und dafür waren die Geräte in erster Linie gedacht – mit Breitbandanschluss ausgerüstet war. 3Com immerhin hatte dieses Problem bei seinem Gerät berücksichtigt: ‘Audrey’ lud die gewünschten Internet-Inhalte über Nacht aus dem Netz herunter. Auch Audrey starb einen frühen und schnellen Tod.
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Der Grund: Geräte, die mit veralteter Software arbeiten, sind anfällig für Cyberangriffe und Datenlecks.