Was macht einen Spitzen-CIO aus?

Die meisten CIOs sind gut, aber nicht Spitze, sagt die Unternehmensberaterin Susan Cramm. Großartige CIOs seien Techniker, die die Kunst des Führens meisterhaft beherrschen. Welchen Fähigkeiten es CIOs ermangelt und wie sie diese erlangen können, zeigen Peter S. Delisi, Dennis Moberg und Ronald Danielson.

Die meisten Unternehmen hätten freilich keinen Spitzen-CIO, aber einen guten CIO, so Cramm. Wenn das Unternehmen viel für IT ausgebe, solle man jedoch vor allem die technischen Fertigkeiten in den Vordergrund stellen und die generellen Führungsqualitäten nicht stärker gewichten. Solange der CIO ein technischer Experte sei und Ergebnisse liefere, solle man mit ihm nachsichtig sein und ihm die Hand reichen. “Helfen Sie ihm dabei zu definieren, wie Technik das Business voranbringen kann. Sagen Sie ihm, wie er die IT-Ausgaben so präsentieren kann, dass er den CFO überzeugt.”


Bild: Oliver Widder (Geek & Poke), ZDNet

Während Cramm zu Nachsicht und Unterstützung rät, schlagen Peter S. Delisi, Dennis Moberg und Ronald Danielson Weiterbildung vor. CIOs würde oft unterstellt, dass sie zwar Spezialisten seien, aber nicht über das volle Spektrum an Führungsqualitäten verfügten, konstatieren sie in einem Artikel für das Wall Street Journal. Das zeige sich auch darin, dass nur wenige CIOs CEOs werden, besonders außerhalb der High-Tech-Industrie.

Das Problem sei, dass diese Wahrnehmung mangelnder Führungsqualitäten oft korrekt sei. Dies habe sich in den vergangenen elf Jahren im Information Technology Leadership Program der Santa Clara University gezeigt – einer Fortbildung für IT- Manager, an der Delisi, Moberg und Danielson mitwirken. In diesem Programm habe sich gezeigt, dass es vielen IT-Managern an Verständnis für das Geschäft, einer strategischen Vision und interpersonalen Fertigkeiten mangele – Kriterien, die wichtig seien, wenn man im Unternehmen eine größere Rolle spielen wolle.

So hielten sich viele Teilnehmer in Diskussionen zurück und überließen anderen das Feld. Auch in Sachen Strategie zeigten sich die Studenten ahnungslos – so konnten sie die Strategie ihres Unternehmens und ihrer IT-Abteilung nicht detailliert beschreiben. Zudem ließen die Fähigkeiten zur Problemlösung zu wünschen übrig.