Chaos bei den smarten Netbooks
Auf der jüngsten CES feierten Lenovo, Hewlett-Packard und Qualcomm die neuen Mobilfunk-basierten Netbooks wie eine Revolution im Laptop-Markt, die schon bald die Führungsrolle bei den Mini-Laptops übernehmen werden. Doch inzwischen ist aus der Euphorie ein Chaos um den Kategorie-Namen, den Funktionsumfang und vor allem um die Leistungsdaten entstanden.
Leider aber verschlingt Android offensichtlich sehr viel mehr Ressourcen als das von Lenovo entwickelte Linux-OS. So ist HPs Airlife nach ersten Testberichten extrem langsam und wird in dieser Form kaum die Herzen der Netbook-Freunde erreichen. “Die Verzögerungen bei der Markteinführung vom Airline 100 hängen sicherlich mit dessen Performance zusammen”, meint auch ABI-Analyst Jeff Orr.
Bei Lenovo scheint man das Problem ebenfalls erkannt zu haben. Laut US-Medienberichten soll das neue Skylight-System nicht nur ein neues OS, sondern auch mehr Power erhalten. Geplant sei jetzt Qualcomms neuer 1,5 GHz Dualcore Snapdragon-Prozessor.
Doch damit ist die Markteinführung von Skylight in weite Ferne gerückt, denn dieser Prozessor wird laut Qualcomm “erst in der zweiten Jahreshälfte 2010” verfügbar sein. “Wenn sie wirklich alle ganz schnell sind, schaffen sie es noch bis zum Weihnachtsgeschäft, aber ich sehe die Systeme eher Anfang 2011 in den Händen der Kunden”, so Orr.
Etwas schneller ist man bei Toshiba, wo man kürzlich ein smartes Netbook unter dem Modellnamen ‘AC100’ angekündigt hat. Das System hat wie das Skylight einen 10,1-Zoll-Bildschirm, doch statt Qualcomms Snapdragon-Prozessor kommt hier NVIDIAs Tegra System-on-a-Chip zum Einsatz. Als Betriebssystem hat Toshiba von Anfang an auf Android gesetzt, so dass kein Redesign erforderlich ist. In Indien ist das System soeben für 500 Dollar auf den Markt gekommen und weitere Regionen sollen bereits im August folgen.