Die Open-Source-Cloud
Bei On-Premis-Software hat sich Open-Source bereits als gängiges Marketing-Instrument hervorgetan. Warum also sollte das Modell nicht auch in der Cloud funktionieren? Unter einer Apache-Lizenz wurde jetzt ‘OpenStack’ vorgestellt. Hinter diesem Cloud-Infrastruktur-Projekt steht in erster Linie der Anbieter Rackspace.
Über die quelloffene Technologie können sich zudem offene Standards entwickeln. Denn gerade in einer Cloud-Umgebung ist Standardisierung ein wichtiges Thema. Möglicherweise werden Hersteller wie Novell Suse, Red Hat oder Canonical auch solche Komponenten in ihre Enterprise-Linux-Distributionen integrieren. Damit wäre nicht nur für Rackspace ein großer Schritt getan, sondern für Cloud-Technologien im Allgemeinen.
Denn bislang sind die Cloud-Angebote der Anbieter nur bedingt austauschbar. Workloads lassen sich nicht einfach von einem auf den nächsten Hoster übertragen. Eine quelloffene Plattform könnte bei den Anwendern für mehr Flexibilität und Freiheit sorgen.
Und solche Schritte hat diese junge Technologie sehr nötig. Rackspace tritt natürlich in einem Markt an, der bereits von einigen großen Anbietern dominiert wird. Es müsse sich jetzt zeigen, ob Plattform-Provider wie VMware, CA-Technologies auch “ein derartig robustes Feature-Set bieten können, wie man es von den führenden Infrastructure-as-a-Service-Anbietern (IaaS) gewöhnt ist”, erklärt Forrester Research Analyst James Staten in einem Blog. Staten gibt selbst die Antwort: “Kurz gesagt, wir wissen es nicht. Denn jeder dieser Anbieter hat – namentlich bekannt oder nicht – einige Referenzen. Aber nur wenige zeichnen tatsächlich ein Bild von Reife.”
OpenStack könnte bei Anwendern die “glaubhafte Geschichte” sein, auf die die Unternehmen gewartet haben. Dabei spiele natürlich die gute Reputation von Rackspace und auch das Ansehen der NASA eine gewisse Rolle.