SeaMicro: Internet-Server aus Netbook-Chips

SeaMicro hatte den Internet-Server SM10000 am 14. Juni vorgestellt. Die Firma wurde vor drei Jahren gegründet und entwickelte den Server mit Hilfe führender Risikokapitalgeber des Silicon Valley, darunter Khosla Ventures, Draper Fisher Jurvetson und Crosslink Capital. Das US-Energieministerium (Department of Energy, DOE) gewährte SeaMicro Fördergelder in Höhe von 9,3 Millionen Dollar – nach Angaben des Unternehmens die höchste Summe, die das DOE je einem Serverhersteller bewilligte.

Der SM10000 basiert auf 512 Intel-Atom-Prozessoren. Der Atom-Chip gilt als der energieeffizienteste Prozessor von Intel – er wird normalerweise nicht in Servern verwendet, sondern in Netbooks. Dieses Design ist laut SeaMicro vorteilhaft, wenn es darum geht, große Mengen kleiner, unabhängiger Aufgaben gleichzeitig auszuführen – etwa für Suche, soziale Netzwerke oder den Aufruf von Webseiten.


Quelle: SeaMicro/CNET

Im Server nutzt SeaMicro zudem eine neue Technik im Bereich der CPU-I/O-Virtualisierung. Die ‘Dynamic Compute Allocation Technology’ (DCAT) bietet die Möglichkeit, zusätzliche CPUs nur zuzuschalten, wenn ein erhöhter Bedarf an Rechenleistung besteht. Damit können nach Angaben des Unternehmens 90 Prozent der Motherboard-Komponenten entfallen, so dass der Stromverbrauch sinkt.

Nach Meinung der Experton Group wird SeaMicro die “Spielregeln für den Aufbau energiesparender Server für den optimierten Betrieb von Internet- und webfähigen Workloads von Grund auf verändern”. Der SM10000 Server verbraucht demnach 75 Prozent weniger Strom und 75 Prozent weniger Platz als herkömmliche Intel-Volumen-Server.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Kälte smart geregelt

Dank cleverer KI-Lösung sparen die Stadtwerke Karlsruhe bis zu 40 Prozent Strom bei der Kälteerzeugung…

2 Stunden ago

Domain-Hijacking: Angriff auf verwaiste Assets

Die unberechtigte Übernahme von Domains durch Dritte kann ernstzunehmende Folgen für Markenführung, Cybersecurity und Business…

7 Stunden ago

Bundesland Schleswig-Holstein setzt auf Open Source

Landesverwaltung wendet sich konsequent von Microsoft ab und setzt künftig auf Open Source Software.

1 Tag ago

Cybersicherheitssoftware: Der digitale Schutzschild für Unternehmen

In einer zunehmend digitalisierten Welt wird Cybersicherheit zu einer der zentralen Herausforderungen für Unternehmen aller…

1 Tag ago

Kostengünstiger Schutz gegen Quantenangriffe?

Das Karlsruher Institut für Technologie hat ein Verfahren vorgestellt, das klassische Kryptografie-Verfahren und herkömmliche Hardware…

1 Tag ago

Siemens investiert 5 Milliarden Dollar in US-Softwarehaus

Der Kauf von Dotmatics, Anbieter von F&E-Software, soll das PLM-Portfolio des Konzerns im Bereich Life…

2 Tagen ago