Mikro- und Nanotechnik-Branche sieht Trendwende
Nach den Krisenjahren 2008 und 2009 zeichnet sich in den Branchen Mikrotechnik, Nanotechnik und Neue Materialien eine konjunkturelle Trendwende ab. Das geht aus Angaben des IVAM Fachverband für Mikrotechnik hervor, der im Juli 115 Unternehmer aus Deutschland zu ihrer aktuellen Stimmungslage befragt hat.
Nach Angaben des Verbandes lief das Geschäft für gut die Hälfte der Unternehmen im ersten Halbjahr 2010 besser als erwartet. Die Unternehmen schauen optimistisch auf das zweite Halbjahr und erwartungsvoll auf das Jahr 2011.
Nach Jahren, die von Umsatzeinbußen, Auftrags- und Produktionsrückgängen überschattet waren, waren die Erwartungen Anfang des Jahres noch verhalten. Jetzt äußerten sich nicht wenige Geschäftsführer positiv überrascht darüber, wie gut das Geschäft im ersten Halbjahr gelaufen ist. In einzelnen Fällen wurden Umsatzsteigerungen von bis zu 15 Prozent gemeldet. Manche Mikro- und Nanotechnik-Unternehmen haben beim Umsatz und beim Auftragseingang den Stand vom ersten Halbjahr 2008 wieder erreichen oder sogar übertreffen können.
“Frühere Kunden kommen jetzt von sich aus wieder”, schildert ein Unternehmensvertreter seine Erfahrungen. Besonders stark ist derzeit die Nachfrage nach Geräten für die Halbleiterproduktion. Hersteller, die neue Geräte auf den Markt bringen, profitieren davon.
Laut Umfrage verlief für etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Unternehmen das Geschäft im ersten Halbjahr 2010 besser als erwartet, für ein Drittel (33 Prozent) genauso wie erwartet und für 15 Prozent schlechter als erwartet. Positive Entwicklungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gab es vor allem beim Auftragseingang. Hier konnten sich 64,9 Prozent der Unternehmen verbessern. Auch bei der Produktion und beim Absatz lief es bei mehr als der Hälfte der Befragten besser als im Vorjahr. Kritisch ist nach wie vor die Unternehmensfinanzierung: Die Lage ist zwar bei mehr als der Hälfte (58,8 Prozent) der Unternehmen stabil geblieben, bei 14,4 Prozent aber sogar schlechter geworden.