Verliert der CIO das C?

Viele CIOs haben sich einen Platz in der Management-Tafelrunde erobert, doch das ist längst noch kein Stammplatz. John Sviokla, Vice Chairman des Unternehmensberaters Diamond Management & Technology Consultants weist darauf hin, dass CIOs in Gefahr stehen, ihre “Chief”-Kompetenzen an andere Führungskräfte abzugeben.

Neue Technologien wie iPhone-Anwendungen und Social Media beeinflussten Service, Vertrieb sowie Marke grundlegend und sprächen eigentlich dafür, dass der CIO mehr Einfluss als je haben sollte. Wenn sich der CIO jedoch zu sehr auf seine Stabs-Rolle beschränke und sich nicht als Linien-Führungskraft zeige, könne es sein, dass die CIO-Rolle aufgespalten werde.

Dann könnten die administrativen CIO-Aufgaben an eine andere Führungskraft übergeben werden, die nicht auf dem C-Level arbeitet – dafür aber an eine C-Führungskraft berichtet, etwa an den CFO oder den Chief Administrative Officer. Die Linien-Verantwortung des CIO könnten andere Linien-Führungskräfte übernehmen – etwa die Führungskräfte, die Produktgruppen oder Abteilungen leiten.

Was sollte ein CIO laut Sviokla tun? Er müsse seinen Beitrag in der Stabs-Rolle und in der Linien-Rolle klar artikulieren, so der Unternehmensberater. “CIOs, die dem Unternehmen mehr Nachfrage und Innovationen bescheren, sind die CIOs, die das C im Titel behalten werden.” CIOs, die ihren Platz am Tisch des Managements sichern wollen, müssen ihren Firmen demnach dabei helfen, neue Nachfrage zu finden und bestehende Kunden besser zu versorgen.

Der Platz am Tisch des Managements ist wichtig, so Sviokla. In der Diamond-Studie habe sich gezeigt, dass CIOs, die an der strategischen Planung des Unternehmens beteiligt sind, mehr zum Geschäftserfolg beitragen. Ein erfolgreicher CIO sei eher ein “demand shaper” als ein “order taker”.