Mehr als drei Jahre hat das Bloodhound Project-Team an dem 12,8 Meter langen Gefährt getüftelt. Auf der Farnborough Airshow im britischen Hampshire wurde erstmals ein originalgetreuer Nachbau präsentiert. Das Raketenauto ist in jeder Hinsicht atemberaubend.
Ziel der Konstrukteure war es die Marke von 1000 mph (miles per hour) zu knacken – das entspricht einer Geschwindigkeit von 1609 Stundenkilometern. Die Entwickler setzen dabei auf eine Antriebs-Kombination aus Jet-Triebwerk und Hybridrakete. Sie besteht aus einem Flugzeugmotor vom Typ Eurojet EJ200, der 90 Kilonewton (kN) Schub liefert, und einer Hybridrakete, die weitere 122 kN bringt. Sie ist dem Team zufolge mit 4,25 Metern etwa so lang ist wie ein Formel-1-Auto. Die gebündelte Antriebskraft von Rakete und Triebwerk entspricht mit 135.000 PS der von 180 F1-Boliden.
Und das bedeutet auch: In 42 Sekunden von Null auf 1609 km/h. Dass das Gefährt bei dieser Geschwindigkeit nicht abhebt, ist vor allem eine Frage der Aerodynamik. Das zuständige Team kämpfte sich mit Hilfe eins Supercomputers über drei Jahr durch Millionen von Berechnungen, um die Luftströmungen präzise vorherzusagen.
Da die Schubkraft die Räder des “Bluthundes” extrem belastet, kommt das derzeit widerstandsfähigste Material zum Einsatz: von Lockheed Martin entwickelte, aus raumfahrttauglichem Aluminium gefertigte Räder mit 90 Zentimeter Durchmesser. Das Chassis des Fahrzeugs besteht aus einer Kohlefaser-Konstruktion, die bei einem möglichen Unfall den besten Schutz für den Fahrer verspricht. Intels Atom-Chip übrigens wird verwendet, um das düsengetriebene Antriebssystem sowie das Kontrollsystem des Autos zu steuern.
Nachdem die Design-Arbeiten abgeschlossen sind, beginnt nun der Aufbau des Motors. 2011 dann will Andy Green, Pilot der Royal-Air-Force auf einer Strecke in der südafrikanischen Nordkap-Provinz Hakskeen Pan Vollgas geben. Läuft alles nach Plan wird er nicht nur die Schallmauer durchbrechen, sondern den alten Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge von 1228 km/h brechen.
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