Siemens brummt – bis auf die IT-Sparte
Siemens hat sich in den Reigen derer eingereiht, die mit blendenden Quartalszahlen das Ende der Wirtschaftskrise besiegeln. Allerdings leidet der Konzern noch immer an einigen verlustreichen Randgeschäften – vor allem die IT-Sparte SIS geht hier mit schlechtem Beispiel voran.
Wenig profitabel arbeitete auch weiterhin ein anderes Randgeschäft: Die Sparte Equity Investments warf im abgelaufenen Quartal lediglich ein Ergebnis von 2 Millionen Euro ab. In dem Geschäftsbereich bündelt Siemens Gemeinschaftsunternehmen wie den Netzwerkbauer Nokia Siemens Networks (NSN).
Gerade für NSN ging es aber zuletzt steil bergauf. Das Joint Venture bekam den Zuschlag für große Teile des Mobilfunknetzgeschäfts von Motorola. Kurz darauf ergatterte NSN einen Milliardenauftrag aus den USA.
Siemens-Chef Peter Löscher: “Siemens hat seine Ertragskraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt.”
Foto: Siemens
Keine Hoffnung mehr auf eine nachhaltige Besserung hat man bei Siemens dagegen offenbar für die Sorgensparte SEAS und verschenkt die verlustreiche Bestückungsautomatentochter. Die Hongkonger Tochter des Halbleiter- und Elektronikausrüsters, ASM Pacific Technology (ASMPT), übernehme das Geschäft mit seinen rund 1200 Mitarbeitern komplett, teilten die beiden Unternehmen mit. Siemens schießt letztmals Barmittel von 29 Millionen Euro zu.
ASMPT, die bislang vor allem in Asien vertreten sind, will mit SEAS den europäischen Markt erobern und ging zahlreiche Zusagen ein. So gaben die Asiaten unter anderem eine mit 120 Millionen Euro besicherte Patronatserklärung ab, falls SEAS unter ihrer Regie in den nächsten sechs Jahren zusammenbrechen sollte. Der Münchner Standort, an dem gut 600 Mitarbeiter beschäftigt sind, soll gemäß der Vereinbarung zum europäischen Technologiezentrum gemacht werden.