Siemens brummt – bis auf die IT-Sparte
Siemens hat sich in den Reigen derer eingereiht, die mit blendenden Quartalszahlen das Ende der Wirtschaftskrise besiegeln. Allerdings leidet der Konzern noch immer an einigen verlustreichen Randgeschäften – vor allem die IT-Sparte SIS geht hier mit schlechtem Beispiel voran.
Siemens hat diesmal besonders viel Wert darauf gelegt, die Tochter in zuverlässige Hände abzugeben. Seit dem Image-Debakel mit der ehemaligen Handysparte –
die ein Jahr nach dem Verkauf an BenQ Pleite ging – gelten Veräußerungen bei den Münchnern als sensibles Thema. Auch die Schlammschlacht nach dem Verkauf des Telefonherstellers Gigaset an Arques ist noch nicht vergessen.
Betrachtet man das gesamte Geschäft von Siemens, wird jedoch schnell klar, dass die Ärgernisse mit einigen Sparten nicht viel mehr sind als lästige Mückenstiche. Denn insgesamt ist der Konzern auf Rekordkurs. Beflügelt von der besseren Weltkonjunktur stieg der operative Gewinn der drei Kernsektoren Industrie, Energie und Medizintechnik verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf 2,33 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 19,17 Milliarden Euro zu und die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Der Auftragseingang kletterte um 22 Prozent auf 20,87 Milliarden Euro.
Den größten Auftragszuwachs verbuchte Siemens in den USA. Dort zog das Bestellvolumen um gut die Hälfte an. Die kräftige Wirtschaftsbelebung in Deutschland schlug sich in einem Auftragsplus von 45 Prozent nieder. Aus China wurden gut ein Drittel mehr Siemens-Produkte und Dienstleistungen geordert.