Blackberry-Streit: RIM kommt Indien entgegen
Smartphone-Hersteller Research in Motion (RIM) lenkt im Streit um Sicherheitsbedenken seiner Blackberrys erstmals ein. Nach einem Zeitungsbericht kommt das Unternehmen Indien entgegen und erlaubt den indischen Behörden die Überwachung von Diensten
Die indischen Zeitung The Economic Times berichtet unter Berufung auf Regierungsdokumente, dass RIM angeboten habe, technischen Details für geschäftliche E-Mail-Adressen zu teilen. Binnen 15 Tagen will das Unternehmen zudem Zugang zu allen Kunden-E-Mails gewähren – innerhalb von sechs bis acht Monaten wollen die Kanadier außerdem Programme entwickeln, mit denen Chats überwacht werden können.
Weitere Einzelheiten zu den Vorschlägen wollte RIM dem indischen Telekom-Ministerium an diesem Dienstag unterbreiten. Weder in der Regierungsbehörde noch bei RIM wollte man bislang zu dem Bericht Stellung nehmen.
Unterdessen berichtet die kuwaitische Zeitung Al-Jarida unter Berufung auf nicht näher genannte Informanten, dass RIM auf Anfrage von Kuwait den Zugang zu 3.000 Porno-Websites sperren will. RIM habe sich dazu Zeit bis Ende des Jahres erbeten. Auch in Kuwait soll laut dem Bericht über die Sicherheitsmaßnahmen diskutiert werden.
RIM ist mit seinem Smartphone zuletzt in mehreren Ländern ins Visier der Behörden geraten. So haben etwa die Vereinigten Arabischen Emirate angekündigt, Blackberry-Nutzern im Oktober den Zugang zum Internet zu blockieren. Die dortige Regierung stört sich offenbar daran, dass sie keine Kontrolle über den Datenverkehr des Blackberrys hat. Das geschlossene Email-System der Geräte ist einer der Hauptgründe für die Popularität dieser Smartphones, vor allem in der Geschäftswelt. Damit konnte RIM gegenüber Rivalen wie Nokia oder Apple Pluspunkte sammeln.