Rebellion gegen Michael Dell

Zwei Arbeitnehmervereinigungen, die AFL-CIO sowie die American Federation of State, County and Municipal Employees (AFSCME) haben sich in einem Brief an Dell-Anteilseigner gewendet und darin aufgerufen, Michael Dell nicht in seinen Ämtern zu bestätigen.

Damit wollen diese beiden Organisationen Konsequenzen aus einer 100 Millionen Dollar teuren außergerichtlichen Einigung erzwingen, die Dell mit der amerikanischen Börsenaufsicht geschlossen hat. Die SEC warf dem Unternehmen Bilanzschönung vor. Dabei seien Zahlungen, die Dell von Intel erhalten hat, weil der Hersteller auf AMD-CPUs verzichtete, nicht korrekt ausgewiesen worden. Diese Einigung sei, so Dell, nicht als Schuldeingeständnis zu interpretieren und hatte auch für den Firmengründer bislang keine Konsequenzen.

Außerdem stoßen sich die Arbeitnehmervertreter an den üppigen Kompensationen des Firmengründers. In den Jahren von 2000 bis 2009 sank der Aktienkurs des Unternehmens um 66 Prozent. Im selben Zeitraum aber flossen Michael Dell 450 Millionen Dollar, teilweise aus Optionsverkäufen, zu.

Die Organisationen sehen daher in der Abwahl Dells als Chairman des Boards und als CEO die bessere Alternative für die Anleger. Bei dem Aktionärstreffen am 12. August müsste Dell freiwillig seinen Hut nehmen, wenn er nicht die erforderliche Mehrheit bekommt. Allerdings muss dann noch das Board über die Entlassung Dells befinden. Das Board aber, wie ein Unternehmenssprecher erklärte, stehe voll hinter Dell.

Weiterhin heißt es von dem Unternehmen, dass die Ausführungen der Gewerkschaften irreführend seien. Dell habe seit sechs Jahren keine Aktienoptionen mehr zugesprochen bekommen und seit vier Jahren keinen Bonus mehr erhalten. Die genannte Summe sei zwar korrekt, stamme aber aus ausgelaufenen Optionen, die noch aus den 90er-Jahren stammten.

Silicon-Redaktion

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