Software AG: Warnung vor dem Shai-Agassi-Syndrom

Das Group Executive Board besteht aus acht Köpfen: vier Vorstandsmitgliedern und vier Bereichsvorständen. Dem neuen Vorstand gehören vier Mitglieder an, das sind zwei weniger als dem alten Vorstand. Vorsitzender des Group Executive Board ist Karl-Heinz Streibich, der auch Vorstandsvorsitzender der Software AG ist.

Zu Streibich kommen die drei restlichen Mitglieder des neuen Vorstands: Arnd Zinnhardt, David Broadbent und Dr. Wolfram Jost. Jost wurde vom Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. August zum Vorstandsmitglied bestellt. Er ist zuständig für Forschung und Entwicklung sowie Produktmanagement und Produktmarketing aller Produkte der Software-AG-Gruppe.

Im Group Executive Board sitzen zudem noch vier Bereichsvorstände der operativen Managementbereiche. Zwei der Bereichsvorstände, Mark Edwards und Ivo Totev, waren bislang Vorstandsmitglieder. Zu ihnen kommt Kamyar Niroumand, Bereichsvorstand für die Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz). Ebenfalls im Group Excecutive Board und neu im Management der Software AG ist Josef Bommersbach als Bereichsvorstand IDS Scheer Global Consulting.

Die erweiterte Leitungsstruktur trage der neuen Größe und dem starken Wachstum des Unternehmens Rechnung, hieß es. Dr. Peter Kürpick, bisher Produktvorstand der Software AG, verlasse das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Seine Aufgaben würden von Jost übernommen.


Dr. Peter Kürpick
Foto: Software AG

Dr. Wolfram Jost
Foto: Software AG

Der Abgang von Kürpick komme überraschend, kommentierte Forrester-Analyst Stefan Ried. Kürpick habe seit 2005 im Vorstand gesessen, sein Vertrag wäre offiziell bis 2013 gelaufen. Der Manager stände für den erfolgreichen Wandel der Software AG von einem “altmodischen Mainframe-Laden zu einem weltweit führenden Integrationsspezialisten”.

Einer der größten Verdienste von Kürpick sei es, das Know-how der Software AG in Sachen Mainframe und Integration mit den neueren Produkten des übernommenen Herstellers WebMethods
integriert zu haben. Kürpick hätte die Fähigkeiten und Erfahrungen gehabt, die die Software AG brauche, wenn sie ein konsistentes Produktangebot schaffen wolle – von Mainframe, über WebMethods bis zu den Business-Architecture-Werkzeugen von IDS Scheer, so Ried.

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Silicon-Redaktion

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