Indien wird F&E-Zentrale
Indien hat sich mit einem Wirtschaftswachstum von aktuell fast zehn Prozent zur Konjunkturlokomotive der Weltwirtschaft entwickelt. Forciert wird dieser Trend von einer soliden Basis gut ausgebildeter Ingenieure, die für internationale Konzerne große Teilbereiche von Forschungs- und Entwicklungsprojekten (F&E) übernehmen.
Aktuell sei Indien in entscheidende Innovationsprozesse beispielsweise in den Branchen Automobil, Luftfahrt, TK und Medizintechnik involviert. Darüber hinaus sei das große Potential hochqualifizierter Ingenieure ein entscheidender Standortvorteil gegenüber anderen aufstrebenden F&E-Märkten wie China, Mittel- und Osteuropa oder den Ländern der ASEAN.
Nach diesen Angaben arbeiten 150.000 von über 1 Million indischer Ingenieuren im F&E-Bereich. Innerhalb der nächsten Dekade würden sie 40 Prozent des weltweiten Umsatzes der elf Branchen im F&E-Offshoring erwirtschaften. “Die Erhöhung der Innovationsbudgets in global agierenden Konzernen verwandelt Indien in ein internationales Zentrum für Ingenieurdienstleistungen und schafft so bis zu fünf Millionen neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze”, sagte Som Mittal, President der Nasscom.
Neben der sich verändernden Rolle Indiens nennt die Studie drei weitere Trends im weltweiten Anstieg der F&E-Ausgaben. So halten internationale Unternehmen erhebliche F&E-Investitionen vor allem dann für unerlässlich, wenn es darum geht, neue Märkte zu erschließen. Dazu nehmen technologische Herausforderungen, wie der zunehmende Automatisierungsgrad in der Produktion, die Suche nach alternativen Antriebsformen oder die voranschreitende Technologiekonvergenz, starken Einfluss auf F&E-Entscheidungen.
Zudem haben F&E-Dienstleistungen insgesamt an Ansehen gewonnen: “Unternehmen lagern Engineering-Projekte nicht mehr nur aus Kostengründen aus, sondern profitieren auch von den flexiblen Ressourcenkapazitäten, verkürzten Vorlaufzeiten und auf die Bedürfnisse von Schwellenländern angepassten Produkten”, so Eikelmann.