Damit ist zwar Solaris nach wie vor als Open-Source-Code einzustufen, jedoch wird es künftig keinen Community-Prozess mehr geben. Auch ist die Daseinsberechtigung für das OpenSolaris-Projekt faktisch nicht mehr gegeben.

Allerdings will Oracle andere freie Projekte wie OpenSSL, Apache oder Perl weiterhin unterstützten, weil diese Projekte für Solaris einen wertvollen Beitrag leisten.

Aber Oracle könne eben “nicht alles tun”, daher müsse man die Entwickler-Ressourcen auf Solaris beschränken, das eine so derartig wichtige Rolle für die Zukunft von Oracle spiele.

Dass es zu so einem Ende gekommen ist, verwundert eigentlich heute keinen mehr. Am Freitag ist ein Ultimatum ausgelaufen, das die Entwicklergemeinde Oracle gestellt hatte. Die Community forderte Oracle auf, endlich eine Strategie für OpenSolaris bekannt zu machen.

Die OpenSolaris-Entwickler Ben Rockwood und Peter Tribble hatten diesen Schritt schon irgendwie vorausgeahnt, als sie bemängelten, dass OpenSolaris seit der Übernahme von Sun Anfang des Jahres in keiner einzigen Roadmap Oracles auftaucht.

Für Oracle ist das eine Fokussierung auf proprietäre Software. Die betroffenen Entwickler, wie etwa Steven Stallion fällen ein anderes Urteil: “Das ist eine echte Perversion des Open-Source-Spirits.” Einige Entwickler hätten über vier Jahre hinweg an der Optimierung von OpenSolaris mitgearbeitet, und nun komme Oracle und übernehme diese Arbeit in ein geschlossenes Produkt.

“Welch ein Unglück”, merkt Entwickler Garret D’Amore an. “Welch ein Unglück für Oracle”, so D’Amore weiter. Denn wie er in seinem Blog erklärt, wäre das OpenSolaris-Projekt eine große Gelegenheit für den Datenbankhersteller gewesen, mit der Community und damit letztlich mit den Anwendern im Gespräch zu bleiben. Diese Chance vergebe Oracle auch, indem es offenbar an dem Alternativ-Projekt Illumos, das OpenSolaris-Entwickler im Zuge der Spannungen mit dem Oracle-Management ins Leben gerufen haben, keinerlei Interesse hege.

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Silicon-Redaktion

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