Häufig prasseln die Informationen so schnell und zahlreich auf uns ein, dass das Gehirn gar nicht mehr mitkommt. Das Problem dabei ist aber, dass sich unter zahllosen weniger wichtigen Kommunikationsschnipseln eben auch essentielle und wichtige Nachrichten befinden.
Das beste und vermutlich nach wie vor wichtigste Beispiel für diese Flut ist die gut alte E-Mail. Es ist zwar ein asynchrones Medium, das dem Antwortenden Zeit geben soll, dennoch hetzen wir uns, die Anfragen möglichst schnell abzuarbeiten. Und zwar nur wenige Sekunden, nachdem die Nachricht im Postfach gelandet ist. Dieser Reflex scheint in der Natur des Menschen zu liegen.
“Das Gehirn hasst Unsicherheit”, erklärt David Rock, Autor und CEO von Result Coaching Systems. “Es bereitet tatsächlich Schmerzen, die E-Mails nicht in dem Moment herunterzuladen, in dem man am Arbeitsplatz ankommt.” Mit dem Bearbeiten dieser 30 bis 40 Mails aber habe man bereits die Chemie seines Gehirns so beansprucht, dass es kaum mehr in der Lage ist, komplexere Aufgaben zu erledigen. Genau diese komplexen Aufgaben jedoch sind es, die für die Wertschöpfung im Unternehmen einen wertvollen Beitrag leisten würden.
Was Rock da erklärt, ist nicht etwa das Geschnulze eines Beraters. Diese Erkenntnis fußt auf einer inzwischen etwas älteren wissenschaftlichen Untersuchung. Die Universität London hat im Auftrag von HP herausgefunden, dass die “Infomania” oder ‘Infomanie’, den Intelligenzquotienten noch weiter herabsetzt, als hätte man Marihuana geraucht. Die stetige E-Mail-Flut, das Hetzen von Betreffzeile zu Betreffzeile, sorgt für eine konstante Ausschüttung von Noradrenalin und Dopamin. Wird hier ein bestimmter Level erreicht, dann hemmen diese Stoffe komplexe Gedankengänge. Eine Lösung für ein schwieriges Problem zu finden, wird also – verkürzt gesagt – immer unwahrscheinlicher, je mehr Mails, Twitterfeeds oder Facebook-Einträge man liest.
Da die Chancen eher schlecht stehen, dass die E-Mail-Welle über Nacht abbricht, sollte man sich Strategien zurechtlegen, wie man am besten damit umgeht. Wir haben fünf Vorschläge herausgearbeitet.
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