Deutsche Java-Anwender greifen Oracle öffentlich an
In der Java-Community wächst zunehmend der Unmut über Oracle. Seit der Übernahme von Sun ist der US-Konzern für die Programmiersprache zuständig, hält sich jedoch mit Informationen zum weiteren Vorgehen bedeckt. Nun haben sich erstmals die deutschen Java-Anwender öffentlich zu Wort gemeldet.
“Der Java-Community fehlt insbesondere eine klare Roadmap für die kommenden Jahre mit konkreten Fakten”, beschreibt Fried Saacke, Vorstandsvorsitzender des iJUG die derzeitige Stimmung. Auf vergangenen Veranstaltungen von Oracle war zum Thema Java praktisch nichts zu erfahren gewesen. Auffallend sei zudem, dass viele einschlägige Blogs bei weitem nicht mehr so viele Informationen veröffentlichen würden.
Ein weiterer Problempunkt seien fehlende Aussagen von Oracle hinsichtlich der Trennung beziehungsweise dem Zusammenspiel von Open Source und den kommerziellen Varianten der Produkte wie GlassFish. “Es wird immer behauptet, es handele sich um die gleichen Produkte mit anderer Lizenz”, sagt Oliver Szymanski, Vorstandsmitglied des iJUG und Leiter der Java User Group Erlangen/Nürnberg. “Ein Beweis dafür steht allerdings noch aus.”
Die frustrierten deutschen Java-Anwender erwägen nun, ob sie das Schicksal der JVM (Java Virtual Machine) selbst in die Hand nehmen. “Man könnte sich zum Beispiel viel stärker auf eine Weiterentwicklung des OpenJDK einigen”, meint Tobias Frech von der Java User Group Stuttgart. “Auch JavaFX will die Community ja als Open Source, um es weiterentwickeln zu können.”