SAP hat in der Klage gegen die Tochtergesellschaft TomorrowNow Anfang August eingelenkt und erklärte, dass es in einigen Punkten den Forderungen Oracles nachkommen wolle. Damit will SAP das Verfahren auf einige wenige Punkte konzentrieren.
Nachdem sich SAP bewegt hat, hat nun auch das Gericht nachgezogen und setzte die Schadensersatzansprüche Oracles in einigen Punkten herab – Oracle fordert bislang Milliarden von SAP. Oracle wirft SAP vor, sich über die Tochtergesellschaft TomorrowNow unberechtigterweise Support-Materialien heruntergeladen habe. SAP hingegen steht auf dem Standpunkt, dass TomorrowNow im Namen der Kunden zu den Downloads berechtigt gewesen sei. Allerdings gesteht SAP auch ein, dass es “unangemessene Downloads” gegeben habe.
Daher argumentiert SAP auch, dass der tatsächliche Schaden sich für Oracle maximal auf einige zehn Millionen Dollar belaufe. Nun begrüße SAP das Urteil des Bezirksrichters Phyllis Hamilton, das dabei helfe, die Ansprüche zu minimieren und den Fall zu fokussieren.
“SAP ist durchaus willens, Oracle für die Schäden zu bezahlen, die durch TomorrowNow entstanden sind”, teilt SAP mit. Doch diese Kompensation müsse sich in einem vernünftigen Rahmen bewegen, und mit der “Realität und dem Gesetz” in Verbindung stehen.
SAP zielt damit auf die Forderung Oracles ab, die 3,5 Milliarden Dollar als Widergutmachung für umgangene Entwicklungskosten vorsieht. SAP habe sich diesen Wettbewerbsvorteil durch ein illegales Geschäftsmodell erschlichen. So teuer dürfte es für SAP nach dem Richterspruch nun doch nicht werden. Dennoch wird SAP um eine Strafzahlung nicht herumkommen. Schließlich habe SAP ja bereits einige Fehltritte zugegeben. Vor der Verhandlung im November ist noch ein Termin für einen Schlichtungsausschuss im September angesetzt.
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