Die Spindel fällt sofort auf: Eine mächtige, verdrehte Säule, die bis zum Dach hinauf ragt und das richtige Ambiente für eine standesgemäße Auffahrt schafft. Vor dem Portal liegt roter Teppich: hereinspaziert in die wunderbare Welt von BMW.
Das Gebäude ist riesig und das aus gutem Grund: es dient vielen Herren. Es ist Theater und Kino, Showroom und Technikmuseum, Ausstellungsraum und Ladenzentrum, Businesscenter und Konferenzzentrum, Kindergarten und Mitmachclub und es dient vor allem auch dazu, die Kunden mit ihrem Neuwagen quasi zu vermählen.
Ich bin hier, um mir einen Überblick über die eingebaute Technik zu verschaffen und wer könnte mir das kompetenter vermitteln als Martin Megerle, der IT-Leiter. Er führt mich durch öffentliche und nicht öffentliche Zonen im Haus, weist auf dieses und jenes hin und bald merke ich, dass das, was so selbstverständlich daherkommt, beileibe nicht selbstverständlich ist.
Zum Beispiel die große “Highlight-Wand” im Inneren der Spindel, die als Showroom genutzt wird. Schaut nicht besonders spektakulär aus, 36 Bildschirme zeigen einen Film, hat man ja schon öfter gesehen so etwas. Oder die Monitorreihe, die sich wie ein Band an der Innenwendel nach oben schraubt und auf der ebenfalls eine Werbeanimation läuft.
Damit die Filme aber zeitsynchron über alle Bildschirme ablaufen, muss im Hintergrund viel gerechnet werden. Das erledigen Split-Rechner, die auch die Mauerstücke an der Innenwand heraus rechnen, damit sich der Film als kontinuierlich ablaufende Bildfolge darstellt und nicht als chaotischer Diavortrag. Die Werbeagenturen liefern nur den gedrehten Film ab, gerechnet wird im benachbarten BMW-Rechenzentrum im Zylindergebäude.
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