Während Cramm zu Nachsicht und Unterstützung rät, schlagen die US-Experten Peter S. Delisi, Dennis Moberg und Ronald Danielson Weiterbildung vor. CIOs würde oft unterstellt, dass sie Spezialisten seien, aber nicht über Führungsqualitäten verfügten, konstatieren sie in einem Artikel für das Wall Street Journal. Die gute Nachricht sei jedoch, dass diese Fähigkeiten erlernt werden könnten.
Das sagt auch der US-Managementberater Tony Schwartz, Autor von The Way We’re Working Isn’t Working und CEO von The Energy Project. Laut Schwartz kann es jeder schaffen, exzellente Leistungen zu erbringen. Er selbst habe diese Erfahrung gemacht, schreibt der 58-Jährige im Blog ‘The Conversation’ des Harvard Business Review.
Er habe fast 50 Jahre lang Tennis gespielt, ohne jemals der Spieler geworden zu sein, der er gern gewesen wäre. Dann habe er jedoch die Gelegenheit wahrgenommen, jeden Tag Tennis zu spielen – und sein Spiel habe sich signifikant verbessert. “Ich hatte einige hinreißende Momente, in denen ich so spielte, wie ich schon immer wollte.”
Bislang habe er niemals geglaubt, dass dies möglich sein könne, so Schwartz. Sein ganzes Leben lang habe er dem Mythos geglaubt, dass manche Menschen mit Talenten geboren würden und Exzellenz von den Erbanlagen bestimmt werde. Die Wissenschaft zeige jedoch, dass es Menschen möglich sei, ihre physischen, emotionalen, mentalen und spirituellen Kapazitäten systematisch auszubauen.
In seiner Arbeit mit Führungskräften habe er festgestellt, dass dies in der gleichen Art und Weise geschehe, wie man auch einen Muskel trainiere: man überschreite bisherige Grenzen und erhole sich anschließend. Aristoteles habe bereits vor über 2000 Jahren gesagt: “Wir sind das, was wie wiederholt tun.”
Auch der Psychologe Anders Ericsson habe betont, dass Exzellenz nicht auf angeborene Talente zurückzuführen sei, sondern auf harte Arbeit. Forscher stimmten darin überein, dass es mindestens 10.000 Stunden Praxis bedürfe, um in einem komplexen Gebiet Experte zu werden.
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